Hallo Nathan,
Historisch gesehen haben afroamerikanische und hispanische Minderheiten immer demokratisch gewählt. Doch im Jahr 2020 stellten wir erstmals einen deutlichen Rückgang fest, der sich in diesem Jahr offenbar noch verstärkt. In den jüngsten Umfragen stimmt weiterhin eine sehr deutliche Mehrheit der Afroamerikaner – rund 80 % – für Kamala Harris, das ist jedoch weniger als bei vergangenen Wahlen. Derselbe Trend gilt auch für die Hispanoamerikaner, wo die demokratische Wählerschaft traditionell weniger hegemonial ist, wir aber bei vergangenen Wahlen dennoch rund zwei Drittel der Stimmen für die Demokraten erhielten. Hier liegen wir eher bei 55–60 %, es scheint also auch einen Rückgang zu geben. Die meisten Umfragen stimmen darin überein, dass sich der Rückgang auf junge Männer konzentriert, während Frauen und Männer mittleren und höheren Alters weiterhin stark den Demokraten verbunden sind.
Wir müssen natürlich vorsichtig bleiben: Wir werden die Realität und das Ausmaß dieses Rückgangs der Demokraten unter den Minderheiten erst beurteilen können, wenn wir die Daten der Wahlumfragen und die Ergebnisse der Wahlen in den Landkreisen haben, in denen diese Minderheiten besonders vertreten sind. Tatsache ist, dass das Votum der Minderheiten ausschlaggebend ist, da die Hispanics in manchen Fällen sehr präsent sind Swing-Zustände wie Nevada und Arizona, Afroamerikaner in Georgia, Pennsylvania oder Michigan. Sogar in Wisconsin, das zu 82 % ein weißer Staat ist, könnte sich ihre Stimme als entscheidend erweisen, wenn die Abstimmung durch ein paar tausend Stimmzettel entschieden wird.
Die Frage ist natürlich, warum wir diesen Rückgang beobachten. Es ist nicht ganz klar: Einige bringen es mit Trumps Maskulinismus in Verbindung, der bei jungen Männern aus Minderheiten Anklang finden würde; andere in seinem Image als brillanter Geschäftsmann, der Wähler motivieren würde, die oft vom Unternehmertum in Versuchung geführt werden.
Dies spielt zweifellos eine Rolle, einige Analysten betonen jedoch auch längerfristige Dynamiken. Beispielsweise ist die afroamerikanische Gemeinschaft aufgrund der Erfahrung der Sklaverei und der anschließenden Rassentrennung historisch sehr eng verbunden und hat eine sehr starke Bindung zur Demokratischen Partei aufgebaut, die in den 1960er Jahren die Bürgerrechtsbewegung unterstützte Einerseits sind die 1960er-Jahre für einen jungen afroamerikanischen Wähler mittlerweile sehr weit entfernt, andererseits öffnet sich die Gemeinschaft allmählich, wobei eine Reihe von Mischehen stark voranschreiten und die Religionsausübung in Gemeinschaftskirchen stark voranschreitet sinkt usw. All dies erklärt auch dieses heterogenere Votum.
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