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Roukaya Kasenally: „Es macht keinen Sinn, die nationale Sicherheit zu erwähnen, ohne zu spezifizieren, was wirklich auf dem Spiel steht“

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In diesem Interview analysiert Associate Professor Roukaya Kasenally die umstrittene Entscheidung von Icta, aus Gründen der nationalen Sicherheit alle sozialen Netzwerke bis zum 11. November zu sperren. Es betont die Gefahren einer solchen Maßnahme für die individuellen Freiheiten auf Mauritius.

Was ist Ihre Analyse nach der Icta-Pressemitteilung, in der es um die Sperrung aller sozialen Netzwerke bis zum 11. November aus Gründen der nationalen Sicherheit geht?

Es ist schockierend, aber nicht völlig unerwartet. In den letzten Tagen haben wir eine Verlangsamung des Internets festgestellt, und der nächste Schritt ist die Schließung sozialer Netzwerke oder sogar des Internets selbst. Dies ist bereits in mehreren Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas geschehen, in denen die Freiheiten bedroht sind. Auf Mauritius ist dieser Wahlkampf durch die explosionsartige Nutzung sozialer Medien gekennzeichnet, und dank dieser Plattformen haben Informationslecks weite Verbreitung gefunden.

Icta spricht über Staatssicherheit, wie gefährlich sind soziale Netzwerke in dieser Hinsicht?

Der Begriff der nationalen Sicherheit wird oft locker verwendet und kann von den Machthabern missbraucht werden. Von welchen Gefahren reden wir wirklich? Hass, Desinformation, Manipulation von Fakten? Es macht keinen Sinn, die nationale Sicherheit zu erwähnen, ohne genau zu sagen, worum es wirklich geht. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die nationale Sicherheit in der Verantwortung des Premierministers als Innenminister liegt. Es gilt, konkrete nationale Sicherheitsbedenken zu definieren und Beweise vorzulegen. Ansonsten sieht es nach einer diktatorischen Haltung aus!

Ist die absichtliche Verlangsamung der Internetverbindung nachgewiesen?

Absolut. Wie bereits erwähnt, ist dies der erste Schritt in einem Prozess der Einschränkung von Rechten und Freiheiten.

Kann die Sperrung des Zugangs zu sozialen Netzwerken als Zensur angesehen werden?

Ja, es ist Zensur, Kontrolle und Überwachung.

Sind die Menschenrechte bedroht?

Ja, denn digitale Rechte sind Teil der Menschenrechte.

Gehen wir auf eine Autokratie zu?

Ich denke, wir sind schon da. Alle Indikatoren – wie V-Dem, Afrobarometer und der Mo Ibrahim Index – klassifizieren Mauritius bereits als solchen. Diejenigen von uns, die auf Mauritius leben, spüren es!

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