In Schweizer Gärten finden wir nicht nur Pflanzen, sondern auch … Gold. Eine Menge sogar laut einer Studie der Universität St. Gallen, die schätzt, dass dort 10 Tonnen dieses Edelmetalls vergraben sind.
Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am
02. November 2024 – 10:00 Uhr
Es ist bekannt, dass Gold ein sicherer Hafen ist. Die Aufbewahrung in Form von Münzen oder Barren stellt daher eine Art Versicherung gegen Schicksalsschläge dar. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Praxis in der Schweiz, einem Land, das für seine Versicherungen, seine Banken und auch als Drehscheibe für den Goldhandel bekannt ist, weit verbreitet ist.
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Eine StudieExterner Link Aktuelle Arbeiten der Universität St. Gallen bestätigen die Schweizer Vorliebe für das gelbe Metall. Diese repräsentative Umfrage unter 3.000 Personen zeigt insbesondere, dass 65,2 % der Befragten die Investition in Edelmetalle für „vernünftig“ halten.
Gold gehört für Schweizer sogar zu den bevorzugten Anlageformen, zwar weit hinter Immobilien, aber noch vor klassischen Finanzprodukten wie Aktien oder Obligationen.
Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg, Sergio RossiExterner Link ist von dieser Begeisterung für Gold kaum überrascht. „Veränderungen in der Welt sowohl auf politischer als auch auf makroökonomischer Ebene geben Anlass zur Sorge, selbst für die Schweizer Bevölkerung“, sagte er gegenüber swissinfo.ch. Hinzu kommt der Inflationsdruck, der einen Rückgang der Kaufkraft der bei der Bank eingezahlten Ersparnisse befürchten lässt. Gold ist bekanntermaßen eine sichere Anlage, um nicht an Wert zu verlieren. Wer es sich leisten kann, kauft also Gold, um sein Vermögen zu erhalten oder sogar zu vermehren.“
Tonnenweise Gold
„Es ist klar, dass das durchschnittliche Vermögen in der Schweiz viel höher ist als anderswo“, betont Sergio Rossi. Das Schweizer Volk verfügt daher über die finanziellen Möglichkeiten, tonnenweise Gold zu kaufen, was in anderen Ländern weniger einfach oder sogar unmöglich ist.“
Durch Hochrechnung auf Basis der Umfrageergebnisse gelingt es der Studie der Universität St. Gallen, die Menge an Gold zu schätzen, die natürliche Personen in der Schweiz in Form von Münzen oder Barren (Schmuck wird nicht berücksichtigt) besitzen. Und die Zahlen sind beeindruckend…
Aus den Umfrageantworten geht hervor, dass 22 % der Befragten durchschnittlich 100,83 Gramm Gold besitzen, was rund 7.500 Franken entspricht. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung entsprechen diese Zahlen einer Gesamtmenge von 200 Tonnen im Wert von 14,9 Milliarden Franken.
Und wie Onkel Dagobert haben die Schweizer ihr Gold gern griffbereit. In der Mehrzahl der Fälle (43 %) verzichten sie nur in Notsituationen darauf.
Wie Piraten
Man könnte die Schweizer auch mit Piraten vergleichen, die ihren Reichtum außer Sichtweite vergraben. Die Umfrage zeigt, dass 5 % der Befragten ihr Gold verstecken, indem sie es in ihrem Garten vergraben. Auch hier ergibt die Hochrechnung beeindruckende Zahlen: Rund 10 Tonnen Gold im Wert von 750 Millionen Franken würden unter der Erde vergraben sein.
Auch zu Hause wird das Edelmetall häufig aufbewahrt, entweder versteckt (15 %) oder in einem Tresor (18 %). Damit sind die verschiedenen Formen der Heimspeicherung fast genauso verbreitet wie die Einlage bei einer Bank (39 %).
„Es hat mich ein wenig überrascht, zu erfahren, dass die Leute immer noch ihr Gold vergraben, aber wenn man darüber nachdenkt, zeigt sich, dass ein Teil der Bevölkerung nicht oder nicht mehr an die Solidität der Banken glaubt.“ „Das ist ein Zeichen, das der Bankensektor berücksichtigen sollte, da sein Ruf beeinträchtigt ist“, kommentiert Sergio Rossi die Probleme, mit denen Schweizer Grossbanken in den letzten Jahren konfrontiert waren.
Text erneut gelesen und überprüft von Samuel Jaberg
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