Marokko strebt danach, die größte Militärmacht Afrikas zu werden und hat beschlossen, die Rüstungsindustrie von Steuern zu befreien.
Am Donnerstag, dem 14. November 2024, genehmigte der Regierungsrat Marokkos einen Dekretentwurf zur Änderung des Dekrets vom Juni 2018 zur Regelung industrieller Tätigkeiten, die von einer vorübergehenden Steuerbefreiung profitieren.
Das neue Projekt erweitert die Liste der Aktivitäten um Unternehmen, die in der Herstellung von Verteidigungsausrüstung wie Waffen und Munition tätig sind.
Laut dem Ministerdelegierten des Premierministers, Mustapha Baytas, besteht die Idee darin, diese Unternehmen durch eine Reduzierung der Steuerlast finanziell zu unterstützen.
Marokko möchte eine lokale Verteidigungsindustrie entwickeln, indem es ausländische Investitionen anzieht. Ziel ist es, die Kapazitäten der marokkanischen Armee zu stärken und ihren Bedarf an moderner Ausrüstung zu decken.
Der andere Wunsch Marokkos besteht darin, seine Produkte zu exportieren und gleichzeitig das Volumen seiner Waffenimporte zu reduzieren.
Der Militär- und Politikexperte Mohamed Choucair sagte gegenüber Al Jazeera, dass sich die Steuerbefreiungsstrategie in Marokko im Bereich der Landwirtschaft bereits bewährt habe.
Aufbauend auf dieser Erfahrung entschied sich das Land, diese Politik erneut zu nutzen, um Verteidigungsindustrien aufzubauen.
„Es war notwendig, ausländische Unternehmen anzulocken, die sich auf die Herstellung von Rüstungsgütern spezialisiert haben, indem man ihnen eine Reihe von Steuerbefreiungen gewährte, um sie zur Durchführung ihrer Industrieprojekte zu ermutigen“, sagte Herr Choucair.
Marokko muss Verbündete finden, um zur großen Militärmacht zu werden
Vor zwei Monaten unterzeichnete das marokkanische Verteidigungsministerium eine Vereinbarung mit dem indischen Konzern TATA zur Herstellung von WHAP 8×8-Landkampffahrzeugen in Marokko.
Für Mohamed Choucair dürfte die Umsetzung der Steuerbefreiung andere internationale Unternehmen der gleichen Größenordnung wie Tata anlocken.
Diese Meinung teilt der Militär- und Sicherheitsexperte Hassan Saoudi. Er glaubt, dass die Entwicklung einer lokalen Verteidigungsindustrie ein ehrgeiziges und komplexes Projekt ist.
Ihr Erfolg hängt daher von der Zusammenarbeit mit Partnern aus verbündeten und zuverlässigen Ländern ab, denn die Verteidigungsindustrie funktioniert als multilaterales System.
Dies rechtfertigt die marokkanische Kooperationsstrategie und die Unterzeichnung von Abkommen mit mehreren internationalen Partnern.
Hassan Saoudi hob außerdem die Expertise Indiens hervor, insbesondere bei der Schaffung von Industriezonen für Verteidigung und Sicherheit.
Er glaubt, dass Marokko von dieser Erfahrung profitieren könnte, zumal die Entwicklung dieser Branche erhebliche soziale und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen.
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