Bundeskanzler Olaf Scholz steht unter Beschuss der deutschen konservativen Opposition, die ihm am Samstag vorwarf, durch sein Telefonat mit dem russischen Präsidenten zur Moskauer „Propaganda“ beigetragen zu haben.
Wladimir Putin „wird die Tatsache, dass Scholz ihn so genannt hat, eher als Zeichen von Schwäche denn als Stärke werten“, sagte Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU, im Deutschlandfunk.
Er kritisierte die Kanzlerin dafür, dass sie aus innenpolitischen Gründen zu einem „Propagandaerfolg“ des Kremls beigetragen habe.
Am Freitag telefonierte die Kanzlerin zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder eine Stunde lang mit Putin.
Nach dem Scheitern der Regierungskoalition letzte Woche muss sich Herr Scholz im kommenden Februar zur Wiederwahl stellen. Seine sozialdemokratische Partei SPD kommt den jüngsten Umfragen zufolge auf 15 % der Stimmen und liegt damit weit hinter der CDU/CSU (32 %).
Olaf Scholz wollte „vor allem in Deutschland deutlich machen, dass er derjenige ist, der auf Verhandlungen, auf Dialog setzt“, warf Hardt vor.
Bei dem Telefonat forderte die Kanzlerin Russland auf, „seine Bereitschaft zu zeigen, Verhandlungen mit der Ukraine im Hinblick auf einen gerechten und dauerhaften Frieden aufzunehmen“, heißt es in einer Erklärung der Bundesregierung.
Laut der deutschen Tageszeitung Der Spiegel unter Berufung auf Regierungskreise wollte die Kanzlerin Putin mit der Realität des Krieges und der kritischen Haltung einiger Länder gegenüber Russland „konfrontieren“.
Doch für Herrn Hardt hatte der Aufruf nicht die gewünschte Wirkung auf Putin, der „nur Gewaltsignale“ beinhaltete, etwa die Drohung, die Militärhilfe für die Ukraine massiv zu erhöhen. Herr Scholz habe „keine neuen konkreten Vorschläge gemacht, noch nicht einmal ein Quasi-Ultimatum gestellt“, fügte er hinzu.
Auf ukrainischer Seite löste dieser Austausch den Zorn Kiews aus, das darin einen „Beschwichtigungsversuch“ gegenüber Moskau sah.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte Herrn Scholz für das Öffnen der „Büchse der Pandora“.
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch verteidigte das Telefonat der Kanzlerin mit der Begründung, es sei wichtig, im Ukraine-Konflikt diplomatische Fortschritte zu erzielen.
Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant der Ukraine, hat jedoch auf die Lieferung von Langstreckenwaffen in die Ukraine verzichtet, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern.
Bundeskanzler Olaf Scholz steht unter Beschuss der deutschen konservativen Opposition, die ihm am Samstag vorwarf, durch sein Telefonat mit dem russischen Präsidenten zur Moskauer „Propaganda“ beigetragen zu haben.
Wladimir Putin „wird es eher als Zeichen von Schwäche denn als Zeichen von Stärke werten, dass Scholz ihn angerufen hat“, sagte Jürgen…
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