Der Dollar erreicht gegenüber dem Euro den höchsten Stand seit 2023. Die Zinssenkungsaussichten der Fed bleiben ungewiss, während die EZB eine entgegenkommendere Haltung einnehmen könnte.
Der Dollar durchbrach einen neuen Höchststand und erreichte gegenüber dem Euro den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Gestern Abend wertete der Dollar gegenüber dem Euro um 0,60 % auf und notierte bei 1,0479 Dollar für einen Euro, nachdem er 1,0462 Dollar erreicht hatte, ein Niveau, das seit Oktober 2023 nicht mehr erreicht wurde.
Diese Entwicklung des Dollars wird durch eine widersprüchliche Geldpolitik vorangetrieben. Tatsächlich nimmt die amerikanische Zentralbank (Fed) eine als fester empfundene Position ein, während die Europäische Zentralbank (EZB) als entgegenkommender gilt.
Die Zinssenkung der Fed bleibt ungewiss
Aufgrund der steigenden Inflation und der Stärke der US-Wirtschaft könnte die Fed im Dezember mit einer Zinssenkung zurückhaltend sein. Auch Michelle Bowman, Gouverneurin der Fed, wies darauf hin, dass die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung in den letzten Monaten offenbar stagnierten.
Ökonomen schätzen nun die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25 Prozent bei der Fed-Sitzung am 17. und 18. Dezember auf 56 %, verglichen mit 72 % letzte Woche.
Derzeit liegen die US-Sätze zwischen 4,50 % und 4,75 %. Langfristig erwartet der Markt drei Zinssenkungen bis Ende 2025, verglichen mit sechs, die vor zwei Monaten erwartet wurden.
Gleichzeitig könnte die EZB eine aggressivere Politik verfolgen und ab Dezember Zinssenkungen erwarten. Ökonomen schätzen, dass der Referenzzinssatz der EZB bis Mitte 2025 2 % erreichen könnte, was die Position des Dollars stützen würde.
Jihen Mkehli
Veröffentlicht am 22.11.24 13:44 Uhr
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