Eine Wendung in der Émile-Affäre? Ein Jahr und vier Monate nach dem Verschwinden des kleinen Jungen im Dorf Vernet (Alpes-de-Haute-Provence) wurden an den Knochen und der Kleidung des Kindes zwei unbekannte Spuren menschlicher DNA entdeckt, wie an diesem Freitagabend berichtet wurde RTL. Diese Spuren, die vom Labor für forensische Hämatologie in Bordeaux identifiziert wurden, sind degradiert und teilweise. Sie gehören weder Émile noch einem Mitglied seiner Familie.
Experten haben darauf hingewiesen, dass diese DNA-Spuren abgebaut sind. Ein Spezialist sagte gegenüber RTL: „Masken und Handschuhe können bei Luftfeuchtigkeit nach einer gewissen Zeit porös werden und Zellen austreten lassen“. Damit DNA nutzbar ist, müssen tatsächlich mindestens zehn verschiedene Merkmale gefunden werden. Allerdings bieten die identifizierten Teilstichproben nur wenige interpretierbare Merkmale. Dies erweitert das Spektrum möglicher Übereinstimmungen mit anderen genetischen Fingerabdrücken erheblich und erschwert die Analyse.
Auch die Hypothese einer versehentlichen Kontamination schließen die Ermittler nicht aus. Émiles Kleidung und Knochen wurden mehrfach gehandhabt, zunächst als sie am 30. März 2024 von einem Wanderer entdeckt wurden, dann während der ersten Analysereihe des Gendarmerie Criminal Research Institute (IRCGN). Trotz der von Experten getroffenen Vorsichtsmaßnahmen bleibt eine indirekte Kontamination möglich.
Die Richter und Ermittler setzen ihre Ermittlungen fort und weiten ihre Untersuchungen auf andere Elemente aus, insbesondere auf die Analyse der Umgebung, in der die Überreste des kleinen Jungen gefunden wurden, sowie auf die Nutzung der in der Nähe aufgezeichneten Mobiltelefondaten.
Am 8. Juli 2023 auf mysteriöse Weise verschwunden
Der zweieinhalbjährige Émile verschwand am 8. Juli 2023 in Le Vernet, einem Bergdorf mit 125 Einwohnern auf 1.200 Metern Höhe, wo er die Sommerferien bei seinen Großeltern mütterlicherseits verbrachte. Die Staatsanwaltschaft von Digne leitete am 12. Juli eine Untersuchung ein. Einige Tage später wurde das Ermittlungszentrum Aix-en-Provence (Bouches-du-Rhône) mit einer gerichtlichen Untersuchung betraut. Mitte August wurden die Ermittlungen um die Strafanzeigen „Entführung“ und „Sequestrierung“ erweitert.
Am 30. März 2024 entdeckte ein Wanderer in der Nähe des Weilers Knochen des Kindes, weitere Fragmente wurden am 8. April gefunden. Der Tod des kleinen Émile ist derzeit noch ungeklärt. Es wurden keine Hinweise – ob zufällig oder kriminell – ausgeschlossen.
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