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Anhaltender Anstieg des Gasverbrauchs in Deutschland trotz hoher Preise

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Nach Angaben der deutschen Energieregulierungsbehörde, der Bundesnetzagentur, stieg der Gasverbrauch in Deutschland in der Woche bis zum 24. November im Jahresvergleich um 7 % auf durchschnittlich 3,54 TWh/Tag. Trotz dieses Anstiegs bleiben diese Werte unter dem Vorkrisendurchschnitt von 3,81 TWh/Tag, der im gleichen Zeitraum zwischen 2018 und 2021 verzeichnet wurde.

Seit 2022 liegt der Gasverbrauch in Deutschland deutlich unter dem Vorkrisenniveau, was auf eine sinkende Nachfrage aufgrund hoher Kosten und Energiesparbemühungen zurückzuführen ist. Verbrauchsspitzen traten jedoch in Zeiten ungewöhnlicher Kälte oder geringer Produktion erneuerbarer Energien auf, beispielsweise im Januar und April dieses Jahres.

Differenzierte Trends nach Branchen

In der analysierten Woche sank die Industrienachfrage, einschließlich des mit der Stromerzeugung verbundenen Verbrauchs, auf durchschnittlich 1,8 TWh/Tag, verglichen mit 1,86 TWh/Tag in der Vorwoche. Im Gegensatz dazu stieg der Gasverbrauch von Haushalten und Kleinunternehmen um 23 % und erreichte 1,74 TWh/Tag. Dieser Höhepunkt ist auf den im Laufe des Zeitraums gemessenen Temperaturabfall zurückzuführen.

Auswirkungen hoher Preise

Dieser Anstieg des Verbrauchs erfolgt vor dem Hintergrund hoher Preise auf den europäischen Märkten. Der Benchmark-Gaspreis am niederländischen TTF-Hub wurde am 21. November auf 48,58 €/MWh geschätzt und erreichte damit den höchsten Stand seit November 2023. Am 28. November fiel der Preis zwar leicht auf 46,37 €/MWh, liegt aber immer noch deutlich über diesem Niveau vor der Energiekrise beobachtet.

Bestandsstatus und Sorgen für die Zukunft

Die Gasvorräte in Deutschland sind derzeit zu 92 % gefüllt, ein leichter Rückgang gegenüber den 94 % in der Vorwoche. Das Land hatte sein Ziel einer Füllung von 95 % bis Ende August erreicht und war damit früher als gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings bereiten die Aussichten für den Sommer 2025 den Branchenakteuren Sorgen. INES, eine spezialisierte Industriegruppe, hat berichtet, dass die aktuellen Preissignale keinen starken Anreiz bieten, die Gasvorräte für die kommenden Monate aufzustocken.

Dennoch bleibt Deutschland hinsichtlich der Speicherkapazität innerhalb der Europäischen Union führend. Mit strengen Regeln, die bis 2027 in Kraft sind, wie etwa der Anforderung, jedes Jahr bis zum 1. Oktober 85 % der Kapazität und bis zum 1. November 95 % zu füllen, spielt das Land weiterhin eine entscheidende Rolle für die Energiesicherheit der Region.

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