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unsere Rezension zu „Frauen auf dem Balkon“

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Geschichte

Einen Sommer lang fantasieren drei Frauen (Souheila Yacoub, Sanda Codreanu, Noémie Merlant) über ihren mysteriösen Nachbarn (Lucas Bravo). Sie finden sich in einer schrecklichen und wahnhaften Affäre wieder, deren einziges Ziel die Freiheit ist …

Unsere Meinung

Marseille. Ein sengender Sommer mit Temperaturen um die 50 Grad, drei junge Frauen, ein wunderschöner Kamin, der im gegenüberliegenden Gebäude brennt und den sie bewundern… Das ist der Ausgangspunkt von Noémie Merlants zweitem Spielfilm, der den Fantasy-Teil sehr schnell beiseite lässt ein farbenfrohes ultrafeministisches Pamphlet zu liefern. Er treibt freiwillig alle Schieberegler aufs Maximum – auch in seiner Rede –, Frauen auf dem Balkon ist ein UFO-Werk, das sowohl Anleihen beim Kino von Almodóvar als auch bei südkoreanischen Genrefilmen nimmt. Das Blut lädt zur Party ein, das Spiel ist sehr ausgeprägt, bewusst theatralisch, beunruhigend wie gewisse Vorurteile …

Noémie Merlants Stärke liegt in ihrer Fähigkeit, ernste Themen wie sexuelle Gewalt oder Missbrauch mit einer guten Portion Perspektive und Humor zu diskutieren. Die Darstellung des männlichen Geschlechts mag auf den ersten Blick manichäisch wirken, wirkt aber eher als Warnung denn als „Anti-Männer“-Film. Die drei Freundinnen Sanda Codreanu, Souheila Yacoub und damit Noémie Merlant zeigen eine ständige Komplizenschaft, die notwendigerweise kommunikativ ist. Die Schauspielerin und Regisseurin hat sogar Spaß an ihrem glamourösen Image, indem sie eine Marilyne spielt, die hemmungslos furzt. Wagen!

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