Können Herzschrittmacher, die bei anderen Menschen verwendet wurden, bei neuen Patienten reimplantiert werden? Die Frage stellt sich, da immer mehr Stimmen eine umweltbewusste Medizin fordern und der Zugang zu neuen Medizinprodukten in vielen Regionen weiterhin schwierig ist.
Tatsächlich ist diese Praxis der Wiederverwendung von Herzschrittmachern, die sich noch in gutem Zustand befinden, nicht neu. In Europa wurden Herzschrittmacher einst von Verstorbenen geborgen und Personen, die auf eine Behandlung warteten, wieder implantiert. Und gebrauchte Herzschrittmacher sind bereits Gegenstand des Austauschs zwischen Ländern mit hohem und niedrigem Einkommensniveau.
Vor 25 Jahren wurde diese Praxis jedoch verboten, insbesondere in Frankreich. Der Grund sind Ängste, insbesondere infektiöser Natur, und vor allem theoretischer Natur: Über die tatsächlich mit der Wiederverwendung dieser Geräte verbundenen Risiken liegen bisher nur wenige Daten vor. Die Initiatoren der My heart your heart (MHYH)-Studie wollten diese Lücke schließen und die Sicherheit dieses Recyclings genauer bewerten.
Zu diesem Zweck wurden in sieben Ländern (Sierra Leone, Venezuela, Nigeria, Kenia, Paraguay, Mexiko und Mosambik) 298 Erwachsene rekrutiert, die auf eine Behandlung warteten, aber nicht über ausreichende finanzielle Mittel für die Anschaffung eines neuen Herzschrittmachers verfügten. Diese Teilnehmer wurden randomisiert und erhielten entweder einen überholten Herzschrittmacher oder einen neuen Herzschrittmacher.
Erfreulicherweise traten bei Patienten mit recycelten Herzschrittmachern nach dreimonatiger Nachbeobachtung nicht wesentlich mehr unerwünschte Ereignisse auf als bei anderen. Es wurden keine Todesfälle oder Störungen beobachtet. Und sogar Fälle von Infektionen, die eine Entfernung des implantierbaren Geräts erforderten, schienen bei Teilnehmern, die überholte Herzschrittmacher erhielten, etwas seltener zu sein. Diese Ergebnisse müssen noch über einen längeren Zeitraum bestätigt werden.
Zusammenfassung 4 171 886
Canada
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