Die Europäische Union sei bereit, die Energieherausforderungen dieses Winters durch eine Strategie zu meistern, die hohe Gasvorräte, einen verringerten Verbrauch und eine Diversifizierung der Importe kombiniert, sagte Dan Jorgensen, EU-Kommissar für Energie, am 16. Dezember.
Die europäischen Gasreserven, die Ende Oktober mit 95,3 % ihrer Kapazität ihren Höhepunkt erreicht hatten, bleiben trotz eines Rückgangs aufgrund der winterlichen Nachfrage das wichtigste Kapital der EU. Nach Angaben von Gas Infrastructure Europe waren die Lagerbestände am 14. Dezember auf 76,2 % gesunken, ein rascher Rückgang, der auf das kalte Wetter und die erhöhte Stromproduktion zurückzuführen ist.
„Wir sind bereit, uns den Herausforderungen dieses Winters zu stellen, dank der Anstrengungen, die wir unternommen haben, um unsere Vorräte aufzufüllen und unseren Verbrauch zu senken“, sagte Jorgensen nach einem Treffen der europäischen Energieminister in Brüssel.
Deutlich geringerer Gasverbrauch
Die Europäische Kommission betonte, dass die EU ihren Gasverbrauch zwischen August 2022 und Juli 2024 im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre um 18 % reduziert habe. Diese Einsparung entspricht etwa 146 Milliarden Kubikmetern Gas.
Dieser Rückgang ist das Ergebnis von Energieeffizienzmaßnahmen, einer besseren Substitution anderer Energiequellen und der Beschleunigung der Importe von Flüssigerdgas aus neuen Partnern wie den Vereinigten Staaten und Norwegen.
Eine Kontroverse um den Vorwurf der deutschen Neutralität
Am Rande der Diskussionen zur Wintervorbereitung gab die Frage der von Deutschland erhobenen Neutralitätsabgabe auf grenzüberschreitende Gasflüsse Anlass zur Sorge. Diese Steuer wurde 2022 eingeführt, um die Auffüllung der deutschen strategischen Reserven zu finanzieren, und bestraft mitteleuropäische Länder wie Österreich, die Slowakei und die Tschechische Republik.
Deutschland hat versprochen, diese Abgabe ab Januar 2025 abzuschaffen, der Gesetzgebungsprozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen, was seine europäischen Nachbarn beunruhigt. Leonore Gewessler, österreichische Energieministerin, betonte: „Wir haben positive Signale, aber es ist zwingend erforderlich, dass das Gesetz rechtzeitig verabschiedet wird.“ »
Notwendige Wachsamkeit hinsichtlich der Gaspreise
Die europäischen Gaspreise bleiben unter Beobachtung und liegen trotz des winterlichen Drucks weiterhin bei etwa 40 Euro pro Megawattstunde. Der derzeitige Neutralitätsbeitrag von 2,50 Euro pro Megawattstunde könnte sich im Zuge der Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland weiterentwickeln.
Laut Trading Hub Europe, der für das Laden zuständigen Organisation, wird dieser zum 1. Januar 2025 auf 2,99 Euro pro Megawattstunde erhöht, Mengen an Kopplungspunkten sind jedoch ausgenommen. Diese Ausnahme dürfte die Kosten für die Nachbarländer senken und gleichzeitig eine bessere Integration des europäischen Marktes fördern.
Ein fragiles Gleichgewicht, das es zu bewahren gilt
Die Europäische Union scheint zuversichtlich zu sein, den Winter dank kumulierter Anstrengungen in den Bereichen Lagerung, Nachfragereduzierung und Diversifizierung der Importquellen bewältigen zu können. Die Energieminister beobachten die Situation jedoch weiterhin genau, um ein Ungleichgewicht auf einem immer noch fragilen Energiemarkt zu vermeiden.
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