Trotz der Niederlage in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes und der Schwächung der Hisbollah im Libanon setzt Iran seine militärische Expansion im Nahen Osten fort. Laut Bloomberg verhandelt Teheran mit der sudanesischen Armee über die Errichtung eines Marinestützpunkts in Port Sudan, einem strategisch wichtigen Standort am Roten Meer. Die iranischen Revolutionsgarden haben bereits eine Frachtluftbrücke nach Port Sudan eingerichtet und dabei die Arabische Halbinsel umgangen, um die sudanesische Armee mit Waffen, Munition und Angriffsdrohnen zu versorgen. Diese Hilfe erfolgt im Kontext eines blutigen Bürgerkriegs, in dem die reguläre Armee von General Al-Burhan gegen die Rapid Support Forces (RSF) von General Dagalo antritt.
Russland bleibt in diesem Wettlauf um Einfluss nicht außen vor. Moskau, das seine Streitkräfte schrittweise aus Syrien abzieht, strebt auch den Aufbau einer Marinepräsenz in Port Sudan an. Laut Bloomberg boten die Russen der sudanesischen Armee sogar ein S-400-Luftverteidigungssystem als Gegenleistung für einen Stützpunkt an, ein Angebot lehnten sie aus Angst vor westlichen Sanktionen ab.
„Der Krieg im Sudan findet wie in einem Paralleluniversum statt“, stellt die Zeitung fest, während Zehntausende Menschen getötet, Dörfer niedergebrannt und Millionen vertrieben wurden. Der Konflikt hat ein Flickenteppich komplexer internationaler Allianzen geschaffen: Die Türkei liefert Drohnen an Al-Burhans Armee, während die Vereinigten Arabischen Emirate die RSF mit Hilfe der Wagner-Gruppe und des libyschen Generals Haftar unterstützen.
Gleichzeitig verlagert Russland hochentwickelte Militärausrüstung von Syrien nach Libyen, darunter S-400- und S-300-Systeme sowie Kampfflugzeuge. Moskau behält vorerst seine strategischen Stützpunkte Tartus und Hmeimim in Syrien bei, die für seine Operationen in Afrika unerlässlich sind, versucht jedoch, sich dauerhaft an der libyschen Küste zu etablieren, um die NATO im südlichen Mittelmeer herauszufordern.
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