Global Giving Index 2024: Das Image der hilfsbereiten und großzügigen Schweizer hat einen herben Schlag erlitten!

Die Schweiz ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Doch wie großzügig sind wir in unserem Land? Ein Ranking gibt einen Überblick über die geizigsten und am wenigsten hilfsbereiten Menschen.

Wer viel hat, kann auch teilen. Und wer gesund ist, kann helfen. Das ist der Grundgedanke, aber in der Realität ist das nicht immer der Fall, wie der World Giving Index der British Charities Aid Foundation (CAF) beweist.

Die Bewertung konzentriert sich auf drei Hauptpunkte: Hilfsbereitschaft für Ausländer, Spendenbereitschaft und freiwillige Aktivitäten in einem Land. Seit 2010 veröffentlicht das CAF jedes Jahr ein aktualisiertes Ranking auf Basis von Daten des amerikanischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Gallup.

Das Ergebnis ist eine Liste von 142 Ländern und ein Einblick in die Fülle ihrer jeweiligen Kulturen.

Die Schweiz erzielt ein durchschnittliches Ergebnis. Vor allem aber scheuen sich die Schweizer vor einem: wenn es darum geht, anderen zu helfen.

Die Schweiz ist eines der am wenigsten hilfsbereiten Länder

Großer Spitzenreiter ist der asiatische Inselstaat Indonesien, der in der Vergangenheit bereits mehrfach an der Spitze des World Giving Index stand. Indonesier sind besonders gut darin, zu spenden und sich ehrenamtlich zu engagieren. Bei der Hilfsbereitschaft schaffen sie es allerdings nicht in die Top Ten, wo Kenia an erster Stelle steht. Als nächstes kommen Bangladesch und Nigeria.

Dennoch führt Indonesien im Gesamtüberblick mit einem World Giving Index von 74. Die Schweiz belegt mit 42 Punkten den 65. Platz. In unserem Land gaben 54 % der Befragten an, Geld zu spenden, aber nur 27 % meldeten sich ehrenamtlich und 45 % halfen anderen.

Japan und Polen bilden die Schlusslichter der Gesamtwertung. In beiden Fällen beträgt der Anteil der Menschen, die Geld gespendet haben, weniger als 20 %. Im Vergleich dazu spendete das bestplatzierte Indonesien 90 % Geld.

Mit diesem Ranking möchte CAF auch an die Regierungen appellieren, Spenden zu erleichtern und die Gründung starker zivilgesellschaftlicher Organisationen zu fördern. Wir glauben, dass die Spendenbereitschaft und das gesellschaftliche Engagement in vielen Ländern gesteigert werden könnten.