Bei dem wegen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt festgenommenen Mann handelt es sich um Taleb Al Abdulmohsen, einen Anti-Islam-Aktivisten. Er floh als Atheist aus Saudi-Arabien. Er lebt in Bernburg im Salzlandkreis, hat eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis und arbeitet als Arzt in einer privaten Einrichtung. Laut „Spiegel“ ist er ein Fan von Elon Musk und dem US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones sowie dem britischen rechten Aktivisten Tommy Robinson.
Er war überhaupt nicht für seine Sympathien für die dschihadistische Bewegung bekannt. Im Gegenteil, erklärt AFP, wirke er eher wie ein Mann, der sich verfolgt fühle, der mit dem Islam gebrochen habe und stattdessen die Gefahren der Islamisierung Deutschlands anprangere. Einige Medien schreiben sogar Verbindungen zur deutschen Rechtsextremen zu. Auf X als Profilbild ist eine stilisierte Nahaufnahme von ihm zu sehen. Auf dem Cover befindet sich jedoch ein riesiges Ar-15, das in den USA hergestellte halbautomatische Gewehr, das dafür bekannt ist, dass es in den Vereinigten Staaten am häufigsten bei Massenmassakern eingesetzt wurde. Wenn die islamistische Matrix eine der Hypothesen war, die von den Ermittlern untersucht wurden, kommen beim Lesen seines sozialen Kanals sehr unterschiedliche Ideen zum Vorschein. In der Biografie zu X schreibt er: „Saudische Militäropposition. Deutschland verfolgt saudische Asylsuchende innerhalb und außerhalb Deutschlands, um ihr Leben zu zerstören. Deutschland will Europa islamisieren.“
Daraus geht hervor, dass Taleb Al Abdulmohsen Deutschland kritisiert, weil es seiner Meinung nach übermäßig offen gegenüber der Kultur und Religion seiner Herkunftsorte sei. Die, vor denen er, ein Atheist, geflohen ist. Nach Erhalt des Asyls gründete Al Abdulmohsen das Forum wearesaudis.net, das schnell zu einem Anlaufpunkt für Atheisten wurde, die muslimische Länder verlassen wollten, was ihm eine gewisse Bekanntheit einbrachte, so dass sein Engagement in Artikeln und Interviews in den Medien beschrieben wurde wie BBC oder Al Jazeera.
„Es ist eine Katastrophe für Magdeburg und für Deutschland insgesamt“, sagte Reiner Haseloff, der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, der die Festnahme des Fünfzigjährigen bestätigte.
Nach dem Anschlag in Magdeburg wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf deutschen Weihnachtsmärkten verschärft. In Berlin kündigte Innensenatorin Iris Spranger die Verschärfung der Maßnahmen und die Erhöhung der Präsenz der Strafverfolgungsbehörden an. Auch Polizei und Feuerwehr der Hauptstadt machten sofort mobil, um ihre Kollegen in Magdeburg zu unterstützen. Auch die Stadt Halle verschärfte die Kontrollen und setzte verstärkt Beamte an Zufahrtsstraßen ein. Als Zeichen der Solidarität wird der Markt in der Stadt Sachsen-Anhalt, deren Hauptstadt Magdeburg ist, in den nächsten Tagen still sein und an den Ständen wird es keine Musik geben. Auch in Leipzig und Erfurt wurden die Streifen verstärkt.
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