Weizen, Mais, Reis, Soja und sogar Milchproduktion: Die BRICS+-Staaten dominieren mittlerweile die Märkte für diese Agrarrohstoffe und gefährden die USA und den Dollar. Die Macht der BRICS-Staaten, die jedes Jahr ein wenig stärker zum Ausdruck kommt, könnte morgen durchaus die neuen Regeln des internationalen Handels bestimmen.
Es handelt sich nicht mehr um eine Welle, sondern um einen Tsunami, dem sich niemand entziehen kann: Dieses Bild von Olivier Antoine, Spezialist für Agrarmärkte und Experte für Landwirtschaft, verdeutlicht das wachsende Gewicht der BRICS+-Staaten und das anhaltende Erdbeben in den USA Welthandel mit Rohstoffen. Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Iran, Ägypten, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien und Äthiopien sind seit dem 1. Januar 2024 Teil dieser Einheit.
Im Laufe der Jahre haben sich diese Länder zu Exportmächten entwickelt, die mittlerweile mehrere Märkte dominieren. Trotz des Gewichts der Vereinigten Staaten und des Dollars im Welthandel stellen die BRICS+ fast 40 % der weltweiten Milchproduktion und mehr als 50 % der Produktion strategisch wichtiger Getreidesorten dar: Weizen, Mais, Soja und Reis.
Landwirtschaft, die neue Waffe von BRICS+
Um nur vom Mais zu sprechen: In 30 Jahren ist die Produktion in der OECD um 70 % gestiegen, während die der BRICS+ um 220 % zunahm. Das Tempo der landwirtschaftlichen Produktion in diesem Länderblock könnte sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen, da Brasilien und Russland über die größten Landreserven der Welt verfügen, wie Olivier Antoine, ebenfalls Präsident der Firma ORAE Geopolitics, erinnert.
Welchen wirtschaftlichen Vorteil hat der Beitritt zur Brics-Allianz?
Die Landwirtschaft scheint für diese Länder eine neue Waffe zu sein. Die erste gemeinsame BRICS+-Erklärung letztes Jahr in Südafrika drehte sich um das Thema Ernährungssicherheit. Vor zwei Monaten ging der russische Präsident Wladimir Putin noch einen Schritt weiter und kündigte die Schaffung einer Getreidebörse an, an der der Handel in BRICS+-Währungen stattfinden soll. Eine klare Absicht, die Hegemonie des Dollars im Handel zu umgehen, und auch der Beginn der Ausarbeitung neuer internationaler Standards, so Olivier Antoine.
Brics, ein neues Angebot auf dem Markt
Die Brics-Staaten verbergen heute immer weniger ihren Wunsch, sich von den über 50 Jahre erarbeiteten Marktregeln zu befreien. Die Frage ist heute nicht mehr, wie weit diese neuen Agrarmächte gehen werden, sondern wie schnell sie vorankommen und ob die westlichen Länder visionär genug sein werden, sich an diese neue Situation anzupassen.
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