Kiew kündigt einen wichtigen Vertrag mit Gazprom, was in mehreren osteuropäischen Ländern Besorgnis und Spannungen auslöst. Moldawien versinkt in einer Energiekrise, während die Slowakei mit Vergeltung droht.
Eine strategische Entscheidung Kiews
Seit dem 1. Januar gehört der Transit von russischem Gas über die Ukraine der Vergangenheit an. Es wurde das Ende eines 2019 zwischen Naftogaz und Gazprom unterzeichneten Vertrags verzeichnet, der Lieferungen über diese historische Route stoppt. Eine Entscheidung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der die Abhängigkeit Europas von Moskau verringern will.
Diese Gaspipeline machte bis zu einem Drittel der russischen Exporte nach Europa aus. Die verbleibenden Ströme werden nun über TurkStream, unter dem Schwarzen Meer oder durch Ladungen von Flüssigerdgas (LNG) transportiert. Dieser Bruch findet vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen der Ukraine und Russland statt, zum Nachteil der osteuropäischen Länder, die immer noch stark von diesen Lieferungen abhängig sind.
Die Europäische Union wiederum relativiert die Auswirkungen dieser Entscheidung und verweist auf eine angemessene Vorbereitung und alternative Infrastrukturen, um den Schock aufzufangen. Die 14 Milliarden m³, die jährlich durch die Ukraine transportiert werden, machen nur 5 % der gesamten Gasimporte des Kontinents aus.
Ein energetischer und politischer Wendepunkt
In Moldawien sind die Folgen bereits spürbar. Diese ehemalige Sowjetrepublik, die für ihren Strombedarf zu 70 % auf russisches Gas angewiesen ist, rief nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Gazprom den Ausnahmezustand aus. In Chisinau ist die Stimmung düster: Präsidentin Maia Sandu wirft Moskau vor, „ Energieerpressung, um unseren europäischen Kurs zu schwächen ».
Die Slowakei ihrerseits, angeführt von Robert Fico, prangert eine „ irrationale Entscheidung » aus der Ukraine. Das finanziell angeschlagene Bratislava drohte damit, die Stromlieferungen nach Kiew einzustellen, ein schwerer Schlag für ein Land, dessen Energieinfrastruktur Ziel russischer Bombenangriffe ist.
Diese neue Konfiguration verdeutlicht die Komplexität der Energie- und geopolitischen Beziehungen in der Region. Wladimir Putin verfolgt laut Experten eine Strategie der „Untergrabungsarbeit“, um die europäischen Länder zu spalten. Moldawien, das sich in einer Energiekrise befindet, plant, Strom aus Rumänien zu kaufen, während die Slowakei näher an den Kreml rückt.
Für Europa besteht die Herausforderung darin, seine Solidarität mit der Ukraine aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Spannungen zwischen seinen Mitgliedern zu bewältigen. Mittelfristig bleibt die Diversifizierung der Energiequellen eine entscheidende Priorität, um zu verhindern, dass Streitigkeiten um Gas die Einheit des Landes gefährden.
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