(AOF) – „Rate: Wo liegt die Grenze des Erträglichen?“ fragt Florian Ielpo, Leiter der makroökonomischen Forschung bei Lombard Odier Investment Managers. Die US-Renditen seien seit September trotz Zinssenkungen durch die Federal Reserve und die EZB um rund 100 Basispunkte gestiegen, stellt er fest: Anhaltende Inflation und Haushaltsunsicherheiten treiben die Realzinsen weiterhin in die Höhe. Diese Situation höherer Renditen stellt ein Bewertungsrisiko für zyklische Vermögenswerte dar und „könnte möglicherweise die erwartete Rallye europäischer Vermögenswerte verlangsamen“.
Die entscheidende Frage bleibt laut Florian Ielpo, auf welchem Niveau eine Stabilisierung erfolgen wird. Der Anstieg spiegelt auch wachsende Bedenken hinsichtlich der Finanzpolitik und erneute Staatsdefizite wider, die in diesem Jahr in verschiedenen Regionen zu beobachten waren.
Der beginnende Aufschwung in Europa ist nun gefährdet, und zwar nicht wegen des Tempos der Zinssenkungen der EZB, sondern weil die langfristigen Renditen außer Kontrolle geraten, was möglicherweise Investitionen behindert. Das Dilemma für die Zentralbanken besteht darin, ob sie die Zinsen senken sollen, was zu einem Anstieg der langfristigen Renditen führen könnte, wenn die Senkung als verfrüht angesehen wird, oder ob sie die Zinsen erhöhen sollen, was sich negativ auf die kurzfristige Finanzierung und die Gesamtwirtschaft auswirken könnte: „eine Sackgasse“ laut Manager.
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