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eine faszinierende Adaption von Mishimas meisterhaftem Buch

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„Der Goldene Pavillon“ von Kon Ichikawa. PRACHTFILME

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Kritik
Drama von Kon Ichikawa, mit Raizô Ichikawa, Tatsuya Nakadai (1958, Japan, 1h40). Wiederveröffentlichung im Kino am 15. Januar ★★★★☆

Ein junger, stotternder und stiller Mönch, dessen Oberkörper von Stichwunden gezeichnet ist, wird verhaftet, weil er den Goldenen Tempel, ein architektonisches Meisterwerk und hochreligiöses Symbol Kyotos, in Brand gesteckt hat. Im Jahr 1958, zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Romans von Yukio Mishima – einem Autor, der zwischen seinen Dämonen (seiner Homosexualität) und seinem radikalen Durst nach nationalistischer Reinheit hin- und hergerissen ist – adaptierte Kon Ichikawa dieses meisterhafte, gequälte und zweideutige Buch.

Weniger bekannt als einige seiner Zeitgenossen, aber nicht weniger bedeutend in der Geschichte des japanischen Nachkriegskinos, zeichnet der Autor von „The Harp of Burma“ einen Film aus, in dem die aggressive Inszenierung den selbstzerstörerischen Wahnsinn des Helden vereint, dessen Gebrechlichkeit hier zum Ausdruck kommt als Echo der Kapitulation Japans. Seine Arbeit an der Gefängnisgeometrie der Schauplätze, die scharfen Kontraste sowie das Spiel von Schatten und diffusem Licht offenbaren die Dilemmata dieses Antihelden, der bis zum Äußersten von der „unreinen“ Heuchelei gläubiger Männer angewidert ist.

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