Im Rahmen der französischen Besteuerung werden Streaming-Plattformen wie Netflix oder Disney+ mit 20 % der Mehrwertsteuer besteuert. Bezahlsender wie Canal+ profitieren von einer außergewöhnlichen Ermäßigung von 10 %. Dieser wirtschaftliche Vorteil wird jedoch bald enden.
Tatsächlich haben sich die Konsummuster verändert und der Anteil der Abonnenten, die sich mehr Video-on-Demand ansehen, ist inzwischen viel größer. Dies veranlasste das Pariser Verwaltungsberufungsgericht, seinen Ansatz in Bezug auf OCS zu überdenken, das zum Zeitpunkt seiner Gründung an dem Fall beteiligt war, und dass es nun als Streaming-Plattform mit 20 % Mehrwertsteuer besteuert werden sollte. Zur Stützung seiner Entscheidung weist das Gericht darauf hin, dass die Wiedergabe keine zweitrangige Form des Konsums mehr sei, da 49 % der Sehzeit dafür aufgewendet würden und dass bestimmte Sendungen nicht einmal live übertragen würden, bevor sie in die Wiedergabe gelangten.
Die bezüglich OCS getroffene Entscheidung betrifft daher alle Fachleute der Branche und insbesondere die Canal-Gruppe, die den Dienst letztes Jahr gekauft hat. Derzeit unterscheidet Canal+ in seiner Abrechnungsmethode zwischen Live-Fernsehen und -Wiedergabe (10 %) und On-Demand-Diensten (20 %). Doch der niedrige Preis des letzteren (2 Euro) lässt vermuten, dass es sich vor allem um ein Buchhaltungsmanöver handelt und dass dies die Steuerverwaltung bald zum Schaudern bringen könnte.
Eine unvermeidliche Erhöhung der Canal+-Preise?
Mit anderen Worten: Wenn der Staatsrat die Entscheidung des Gerichts bestätigt, bedeutet dies, dass Canal+, das in den letzten Jahren bereits finanziell untergraben wurde, in die Kasse gehen könnte. Eine Aussicht, auf die die Manager mit der Betonung reagiert hätten, dass Canal künftig weniger Geld in die französische Filmproduktion stecken könne. Wir kennen diese Pattsituation auswendig.
Dahinter steckt jedoch, dass diese Erhöhung der Mehrwertsteuer insbesondere für die Abonnenten Auswirkungen haben könnte. Obwohl Canal+ stets darauf geachtet hat, seine Preiserhöhungen sparsam anzuwenden, vermuten wir, dass sich diese Kosten in seinen Abonnements widerspiegeln werden, wenn der Sender mehr zahlen muss. Bis zur Umsetzung der Entscheidung bleibt noch Zeit und ein Rechtsweg, aber alles deutet darauf hin, dass wir auf eine Erhöhung des Gesetzesentwurfs vorbereitet sein müssen.
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