Unternehmen. Amazon, Google, Meta und Starbucks haben beschlossen, der vollständigen Telearbeit ein Ende zu setzen – und sie in den meisten Fällen auf höchstens zwei Tage pro Woche zu beschränken. Diese großen Unternehmen weisen auf die Gefahr hin, die Telearbeit für ihre Innovationsfähigkeit und den Zusammenhalt ihrer Kultur darstellt.
Diese Wende mag überraschend gewesen sein, denn trotz aller Prophezeiungen über die „Welt danach“, die die Covid-19-Pandemie hervorgerufen hat, ist die Ausweitung der Telearbeit die einzige, die vollständig verwirklicht wurde. Darüber hinaus haben Umfragen in zahlreichen Ländern die starke Unterstützung der Arbeitnehmer für diese Organisationsform bestätigt. Die Einschränkungen der Telearbeit haben daher zu zahlreichen Debatten und sogar zu Kündigungsdrohungen für bestimmte Arbeitnehmer geführt und gleichzeitig die noch ausstehenden Forschungsarbeiten zur Klärung ihrer Auswirkungen hervorgehoben.
Telearbeit ist innerhalb weniger Jahre zu einem Massenphänomen geworden. In Europa und den Vereinigten Staaten nutzen es zwischen 30 und 60 % der Unternehmen. Die Argumente dafür sind bekannt. Für die Mitarbeiter werden Reisebeschränkungen aufgehoben und neue Lebensstile ermöglicht (Nomaden, „Tracer“, die Arbeit und Urlaub verbinden, distanzierte Dritte). Aber es ist nur für eine Minderheit von ihnen zugänglich. Für Unternehmen ermöglicht Telearbeit erhebliche Platzeinsparungen und Zugang zu weltweit verteilten Fähigkeiten. Darüber hinaus steht es im Einklang mit der digitalen Transformation von Berufen und dem Wachstum von Informationsarbeitern.
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Gewerkschaften und Behörden erkannten schnell die Gefahren der Telearbeit für Arbeitnehmer: psychische Isolation der Arbeitnehmer, ungeeignete Wohnverhältnisse oder Gefahren für das Privatleben. Gefahren, die durch die für diese Tätigkeit geltenden Vorschriften und Konventionen vor allem verhindert werden sollen.
Nicht förderlich für informelle Interaktionen
Andererseits standen die organisatorischen Implikationen und Herausforderungen der durch Telearbeit induzierten Veränderungen nicht im Mittelpunkt öffentlicher Debatten. Die Einschränkungen der Telearbeit signalisieren zweifellos einen Trend zur Wiedererlangung der direkten Kontrolle über die Arbeit. Aber die Äußerungen der großen Chefs, die befürchteten, dass zu umfangreiche Telearbeit die kollektive Kreativität oder die Unternehmenskultur gefährden würde, konnten nicht ohne weiteres angefochten werden.
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Welchen tatsächlichen Effekt hat die vollständige oder teilweise Telearbeit auf das Gemeinschaftsleben und die Teamleistung? Welche Beziehungen können zwischen Telearbeitern und Mitarbeitern aufgebaut werden, die diese Möglichkeit nicht haben? Reicht die Auferlegung von ein oder zwei Präsenztagen aus, um die Risiken interner Spannungen oder die kommunikative Starrheit des Fernaustauschs zu begrenzen?
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