Gautam Adani, indischer Energiemagnat und zweitreichster seines Landes, steht in den Vereinigten Staaten vor einer schweren Anklage. Er wird beschuldigt, ein Bestechungssystem inszeniert zu haben, um sich lukrative Energieverträge in Indien zu sichern, und sieht, wie sein Imperium ins Wanken gerät.
Adani: ein historischer Börsensturz
Der Skandal löste Schockwellen an den Finanzmärkten aus. An nur einem Tag, Die Aktien von Adani Enterprises verloren 23,4 %, während die von Adani Energy Solutions, das direkt in Korruptionsvorwürfe verwickelt ist, um 20 % fielen %. Dieser Abstieg in die Hölle zwang das Konglomerat dazu, eine auf den amerikanischen Märkten geplante Spendenaktion in Höhe von 600 Millionen US-Dollar abzusagen. Laut Analysten spiegelt dieses Debakel das wachsende Misstrauen internationaler Investoren gegenüber den Praktiken des Konzerns wider. Obwohl das Konglomerat die Anschuldigungen kategorisch zurückwies und die Anschuldigungen als „unbegründet“ bezeichnete, Die Krise schwächt ein Imperium, das immer noch Milliarden von Dollar wiegt.
Laut US-Anwalt Breon Peace, Gautam Adani und mehrere seiner Mitarbeiter, darunter sein Neffe Sagar Adani, sollen zwischen 2020 und 2024 Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 250 Millionen US-Dollar gezahlt haben. Mit diesen Beträgen sollten indische Beamte davon überzeugt werden, Stromabnahmeverträge zu überhöhten Tarifen zugunsten der Adani-Gruppe durchzusetzen.
Eine noch ernstere Wendung nimmt der Fall durch die vom FBI gesammelten Beweise: Angeblich wurden Telefonmitschnitte und belastende Dokumente beschlagnahmt, die die Mechanismen dieses Systems detailliert aufzeigen. Indem Gautam Adani diese Praktiken vor seinen Finanzpartnern verschwieg, verstieß er angeblich auch gegen das amerikanische Antikorruptionsgesetz, den Foreign Corrupt Practices Act (FCPA), und setzte seine Gruppe damit schweren Sanktionen aus.
Umstrittene Verbindungen zur indischen Macht
Das enge Verhältnis zwischen Gautam Adani und dem indischen Premierminister Narendra Modi steht seit Jahren in der Kritik. Laut der indischen Opposition hätte diese Nähe es dem Geschäftsmann ermöglicht, sein Imperium unter Umgehung der Regeln aufzubauen. Der Oppositionspolitiker Rahul Gandhi verurteilte den von Modi gewährten „systematischen Schutz“ und warf der Regierung eine Mittäterschaft bei betrügerischen Praktiken vor.
Die Adani-Gruppe weist diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück und betont, dass ihre Verträge durch transparente Ausschreibungen gewonnen wurden. Aber die Vermehrung der Skandale, insbesondere im Jahr 2023 mit den Enthüllungen von Hindenburg Research zur Börsenmanipulationnährt den Verdacht einer Absprache zwischen dem Konzern und den Machthabern.
Der Skandal ist nicht auf Indien beschränkt. Ausländische Partner, wie die französische Gruppe TotalEnergiesdas seit 2018 mit Adani Green Energy zusammenarbeitet, wird unfreiwillig in diese Angelegenheit verwickelt. TotalEnergies hat mehr als 4 Milliarden Euro in gemeinsame Projekte mit der Adani-Gruppe investiert, insbesondere in erneuerbare Energien. Darüber hinaus hat Präsident William Ruto in Kenia bereits drastische Maßnahmen ergriffen, indem er Partnerschaften mit Adani aufkündigte und undurchsichtige Praktiken anprangerte.