Die Stahlsparte des Konzerns Thyssenkrupp gab am Montag, 25. November, bekannt, dass sie bis 2030 11.000 Stellen abbauen will, also 40 % ihrer Belegschaft.
Nach Volkswagen Ende Oktober wird ein neuer Aderlass in der deutschen Industrie erwartet. Die Stahlsparte des Thyssenkrupp-Konzerns kündigte am Montag, 25. November, den Abbau von 11.000 Stellen bis 2030 an, das sind 40 % ihrer derzeit 27.000 Mitarbeiter. Betroffen seien rund 5.000 Arbeitsplätze in Produktion und Verwaltung, 6.000 weitere würden ausgelagert, teilte der führende deutsche Stahlhersteller in einer Pressemitteilung mit.
Auch Thyssenkrupp Steel, das seit mehreren Jahren Verluste verzeichnet, will die Arbeitskosten um durchschnittlich 10 % senken. „in den kommenden Jahren“. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich dabei um Maßnahmen „notwendig, um die Produktivität und betriebliche Effizienz zu verbessern und ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau zu erreichen“. Im April kündigte der Industriekonzern eine Umstrukturierung seiner Tochtergesellschaft, seines Kerngeschäfts, an. Diese Aktivität wird durch die steigenden Energiepreise belastet. Außerdem, „Überkapazitäten und die daraus resultierende Zunahme von Billigimporten, insbesondere aus Asien, belasten die Wettbewerbsfähigkeit erheblich“, begründet der Stahlhersteller in seiner Pressemitteilung. Im Geschäftsjahr 2023–2024 ging der Umsatz der Stahlbranche um 18 % zurück, was den Jahresverlust der gesamten Gruppe (1,5 Milliarden Euro) verschlimmerte. Wie andere in Europa ansässige Stahlhersteller führt auch Thyssenkrupp eine komplexe und kostspielige Energiewende durch, die zunehmend gefährdet ist, da die Unternehmen der Branche Schwierigkeiten haben, Gewinne zu erwirtschaften.
„Eine Kriegserklärung“
Nach dem am Montag vorgelegten Plan werden die jährlichen Stahlproduktionskapazitäten von Thyssenkrupp auf einen Bereich zwischen 8,7 und 9 Millionen Tonnen gesenkt, verglichen mit heute 11,5 Millionen. Darüber hinaus wird der Standort Kreuztal-Eichen (im Westen Deutschlands), an dem laut lokaler Presse 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, geschlossen. Am Montag zuvor hatte der Konzern zugesagt, seine Stahlsparte für die nächsten zwei Jahre zu finanzieren.
Gleichzeitig beabsichtigt der Konzern weiterhin, sich schrittweise von Thyssenkrupp Steel zu trennen, ein Prozess, der im Mai mit der Übernahme von 20 % der Anteile durch Daniel Kretinsky (ebenfalls Gläubiger von) beschleunigt wurde Befreiung), über ihre Holdinggesellschaft EPCG. Derzeit laufen Gespräche über einen weiteren Anteil von 30 % für EPCG mit dem Ziel, ein gemeinsames Unternehmen mit gleichen Anteilen zu gründen.
Für die sehr mächtige deutsche Branchengewerkschaft IG Metall ist dieser Sozialplan ein „Katastrophe für Arbeitnehmer und Industrie in NRW“, Geburtsort der Gruppe in Westdeutschland. Von der deutschen Zeitung befragt Spiegel, Einer der Gewerkschaftsfunktionäre, Jürgen Kerner, beschreibt diese Ankündigung als „Kriegserklärung“. „Wir warten auf klare Aussagen zum Ausschluss wirtschaftlicher Kündigungen und zum Erhalt aller Standorte, fährt der Mann fort, der auch Vizepräsident des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp ist. Was jetzt benötigt wird, ist ein mutiger Plan, um voranzukommen, und kein einfallsloser Kahlschlag.“
Aktualisiert: um 19:01 Uhr mit mehr Kontext zur Lage des globalen Stahlmarktes.