Trenitalia, die italienische Eisenbahngesellschaft, hat sich laut einer Studie der NGO Transport and Environment zur besten in Europa entwickelt. Dieses Ranking, das 27 Bahnbetreiber nach Kriterien wie Preis, Zuverlässigkeit und Fahrgasterlebnis bewertet, platziert SNCF auf dem fünften Platz und Eurostar auf dem letzten Platz.
Trenitalia, eine Referenz in Sachen Dienstleistungen
Laut der Transport and Environment (T&E)-Studie belegt Trenitalia dank des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses den ersten Platz. Mit seinen Frecciarossa-Zügen verbindet es insbesondere Paris und Lyon und plant, sein Streckennetz bis 2025 auf Marseille auszudehnen. Wenn sich das Unternehmen durch seine Zuverlässigkeit, seine attraktiven Preise und die Qualität seines Kundenservices auszeichnet, bleibt ein Nachteil: ein begrenzter Angebot für Reisende, die ihre Fahrräder transportieren möchten.
Es folgen das Schweizer Unternehmen SBB und die tschechische Fluggesellschaft RegioJet, die beide für die Pünktlichkeit und Qualität ihrer Dienste gelobt werden. Das österreichische Unternehmen ÖBB belegt mit seinen Nachtzügen und seiner vorteilhaften Rückerstattungsregelung den vierten Platz.
Nicht überzeugen kann hingegen Ouigo, die Billigtochter der SNCF. Obwohl es zu den wettbewerbsfähigsten Preisen in Europa gehört, liegt es auf Platz 25, was durch mangelnde Zuverlässigkeit und fehlende Reduzierungsprogramme beeinträchtigt wird. Eurostar, der wegen seiner hohen Tarife oft kritisiert wird, belegt den letzten Platz. Da die Preise doppelt so hoch sind wie im europäischen Durchschnitt, kann das Unternehmen dies nicht durch die Qualität seiner Dienstleistungen kompensieren, insbesondere in Bezug auf Pünktlichkeit und Dienstleistungen für Radfahrer.
Bereiche des Fortschritts für SNCF und ihre Konkurrenten
Die SNCF, die auf dem fünften Platz liegt, erzielt dank eines insgesamt positiven Fahrgasterlebnisses und eines attraktiven Nachtzugangebots eine respektable Punktzahl. Allerdings bestehen nach wie vor Mängel: Die noch immer als zu hoch geltenden Preise und die verbesserungswürdige Zuverlässigkeit, gekennzeichnet durch häufige Verspätungen und Annullierungen. „ Die Fahrradpolitik ist überhaupt nicht vorteilhaft », betont Victor Thévenet, Koordinator der Studie.
Über die Einzelleistungen hinaus zeigt die Studie erhebliches Verbesserungspotenzial für den gesamten europäischen Bahnsektor auf. Von den 27 bewerteten Betreibern weisen nur 11 eine Pünktlichkeit von über 80 % auf. Modelle wie Trenitalia oder RegioJet bieten jedoch Verbesserungspotenzial: Attraktive Preise, gepaart mit einwandfreier Servicequalität, könnten andere Unternehmen inspirieren.
Obwohl davon ausgegangen wird, dass der Zug eine zentrale Rolle beim ökologischen Wandel spielen wird, verdeutlicht diese Studie die Unterschiede zwischen den Betreibern und unterstreicht die Dringlichkeit der Einführung bewährter Verfahren zur Zufriedenheit der Reisenden.