Der erste Hochgeschwindigkeitszug, der Paris direkt mit Berlin verbindet, wurde an diesem Montag, dem 16. Dezember, eingeweiht. Eine Zusammenarbeit zwischen SNCF und der Deutschen Bahn, die sich auf Komfort und die Reduzierung von CO2-Emissionen konzentriert, um europäische Reisende anzulocken.
Eine beispiellose Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen zwei Hauptstädten
Die Fahrt zwischen Paris und Berlin mit dem Hochgeschwindigkeitszug ist nun Realität. Tägliche Abfahrt um 9:55 Uhr vom Gare de l’Est mit Ankunft um 18:03 Uhr in der deutschen Hauptstadt, nach etwas mehr als acht Stunden Fahrt. In der anderen Richtung verlässt ein Zug Berlin um 11:54 Uhr und erreicht Paris um 19:54 Uhr.
Diese von der SNCF als historische Premiere bezeichnete Verbindung verbindet direkt zwei Stadtzentren über Straßburg, Karlsruhe und Frankfurt. Eine Lösung, die Zeitersparnis (30 Minuten weniger als bei einem Umstieg) und ökologischen Vorteil vereint: Jeder Passagier emittiert nur 2 kg CO2, im Vergleich zu 200 kg bei einem Flug.
« Dieser Zug schlägt eine neue Brücke zwischen den beiden großen kulturellen und politischen Zentren unseres Kontinents », sagte Anja Schöllmann, Produktionsleiterin der Deutschen Bahn, bei der Einweihung.
Die Verbindung wird aufgrund mangelnder Ausstattung auf französischer Seite mit ICE-Zügen der Deutschen Bahn betrieben. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h in Frankreich, in Deutschland jedoch auf 250 km/h begrenzt, bieten diese Züge Komfort auf einer Reise, die manche immer noch als lang empfinden. „ Acht Stunden scheinen eine lange Zeit zu sein, aber mit einer guten Crew und gutem Komfort ist es machbar. », betonte Jean-Pierre Farandou, CEO der SNCF.
Eine wachsende nachhaltige Alternative
Der Preis hingegen könnte einige Reisende abschrecken. In der zweiten Klasse gibt es Tickets ab 59,99 Euro, ein Hin- und Rückflug im März kostet jedoch durchschnittlich 198 Euro, im Vergleich zu 92 Euro für einen Billigflug. Eine Herausforderung, zu der noch die Dichte des deutschen Netzes hinzukommt, die den Ausbau von Zugtrassen komplex macht. Es werden Anpassungen erwogen, um die Reisezeit leicht zu verkürzen.
Trotz dieser Einschränkungen weisen die Reservierungen bereits eine Auslastung von 80 % auf, was laut den Managern der beiden Unternehmen ein ermutigendes Zeichen ist. „Ich bin überzeugt, dass dieser Zug vor allem dank seines Komforts und seiner Ankunft im Stadtzentrum sehr erfolgreich sein wird“, sagte Jean-Pierre Farandou.
Diese neue Verbindung ist Teil des Wunsches, den Schienenverkehr angesichts der Umweltherausforderungen zu fördern. Der im vergangenen Jahr wieder in Betrieb genommene Nachtzug Paris-Berlin war trotz eines chaotischen Starts bereits ein Schritt in diese Richtung. Für längere Fahrten wird weiterhin der Nachtzug bevorzugt, aber für Entfernungen von 1.100 km wie Paris-Berlin stellt der Hochgeschwindigkeitszug eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Option dar.
Mit dieser Zusammenarbeit bestätigen SNCF und Deutsche Bahn ihre Schlüsselrolle bei der Entwicklung eines stärker integrierten und umweltfreundlicheren europäischen Eisenbahnnetzes. Ein weiterer Schritt in Richtung CO2-freier internationaler Mobilität.
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