Mitten in der Haushaltsdebatte in der Nationalversammlung schlägt Philippe Wahl mit der Faust auf den Tisch. Die Missionen, die La Poste seit mehreren Jahren für die Bürger durchführt, sind nicht ausreichend finanziert. Der Fehlbetrag beträgt heute vier Milliarden Euro.
Veröffentlicht am 11.01.2024 08:25
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Seit 1990 bietet La Poste nicht mehr nur Postzustellung oder Bankgeschäfte an. Nach und nach kamen eine Vielzahl von Aktivitäten und gemeinnützigen Aufgaben hinzu, darunter Raumplanung und verschiedene Formen der persönlichen Hilfe zu Hause, wie Putzen, Kinderbetreuung oder Gartenarbeit.
Bei einer kürzlichen parlamentarischen Anhörung betonte CEO Philippe Wahl jedoch, dass La Poste in sechs Jahren vier Milliarden Euro mehr ausgegeben habe, als der Staat für die Erfüllung dieser Aufgaben gezahlt habe. In der Verwaltungssprache nennt man dies „Unterentschädigung öffentlicher Aufgaben“. Der Staat delegiert Verantwortlichkeiten, entschädigt jedoch nicht finanziell, um den Bedarf zu decken. Laut Philippe Wahl belaufen sich diese Unterentschädigungen jedes Jahr auf eine Milliarde Euro, und die Jahre summieren sich.
Bereits Ende September hatte sich der Vorstandsvorsitzende für die Verteidigung des Postpräsenzvertrags in den Gebieten eingesetzt, der die Finanzierung der 17.000 La-Poste-Filialen in Frankreich vorsieht. Vor dem Verband der Landbürgermeister in Saint-Julien (Côte d’Or) beklagte er eine Kürzung der staatlichen Mittel um 50 Millionen Euro im Jahr 2024.
Dieser neue Ausbruch von Philippe Wahl sorgt in Matignon für Aufregung: Von einer Entfremdung der Gebiete ist derzeit keine Rede. Die Dienste des Premierministers gaben schnell bekannt, dass das Engagement des Staates gegenüber La Poste geschützt werde. Offensichtlich kann der CEO auf den neuen Premierminister zählen. Michel Barnier macht deutlich, dass ihm die Präsenz öffentlicher Dienste so nahe wie möglich an den Bürgern liegt.
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