Hintergrundbeleuchtung: Jean-Claude Gautrand: Neukompositionen

Hintergrundbeleuchtung: Jean-Claude Gautrand: Neukompositionen
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Hintergrundbeleuchtung gegenwärtig Wahlwiederholungendas neue Buch von Jean-Claude Gautrand.

„Fotografieren bedeutet, sich auf eine Jagd gegen das Auslöschen, das Verschwinden und das Nichts einzulassen. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, eine Herausforderung gegen das Vergessen. (…) Es ist eine unaufhaltsame Waffe gegen kulturelle Völkermorde oder freiwillige Verlassenheit; das Gegengift zur Passivität. »

Jean-Claude Gautrand war erst 24 Jahre alt, als er das Werk des deutschen Fotografen Otto Steinert entdeckte, dem Begründer der „Subjektiven Fotografie“ und Anhänger formaler Strenge an der Grenze zur Abstraktion. Für den jungen Gautrand war es ein echter ästhetischer Schock. Von da an entwickelte er die Poesie durch Bilder weiter, wobei Grafik, Material und Licht die wesentlichen Bestandteile eines grundsätzlich engagierten Werks sind.

Geprägt sowohl von den Spuren einer vergangenen Zeit als auch von der Art und Weise, wie der Mensch seine Umwelt ständig verändert, wurde Jean-Claude Gautrand Zeuge der Umbrüche und Ungerechtigkeiten seiner Zeit. Vom Bau der Pariser Ringstraße über die Zerstörung der Halles de Baltard bis hin zur Umweltkatastrophe der Pechiney-Fabrik und den Überresten des von den Nazis errichteten Atlantikwalls ist das gesamte Werk Gautrands von der Notwendigkeit durchzogen, eine Barriere zu errichten gegen das Vergessen. In Anlehnung an die Worte des Philosophen Georges Santayana liest sich sein Werk wie eine Warnung: „Wer die Geschichte vergisst, ist dazu verdammt, sie noch einmal zu erleben.“

1932 im Herzen des Bergbaubeckens Pas-de-Calais geboren, Jean-Claude Gautrand kam in sehr jungen Jahren nach Paris, wo er sein ganzes Leben verbrachte. Ab 1945 interessierte er sich für die Fotografie und zeichnete sich dadurch aus, dass er einer der ersten Fotografen war, der seine Bilder in Serien präsentierte. Als Mann der Tat gründete er 1963 die Gruppe Gamma und gründete 1964 die Gruppe „Libre Expression“, um neue, kreative und persönliche Fotografie zu fördern. Im selben Jahr trat er dem 30×40-Fotoclub bei, der die Idee der Autorenfotografie verteidigte und einige Jahre später dessen Präsident wurde. Neben seiner Tätigkeit als Fotograf verfolgt er eine Karriere als Journalist und schreibt für mehrere große französische Magazine. Seine Fotografien sind Gegenstand zahlreicher Gruppen- und Einzelausstellungen und erscheinen in mehreren öffentlichen Sammlungen.

Für 2024 sind zwei Ausstellungen von Jean-Claude Gautrand geplant:
– In der Galerie Les Douches in Paris vom 29. Mai bis 31. Juli
– Im Réattu-Museum während der Rencontres d’Arles, vom 1. Juli bis 29. September

Jean-Claude Gautrand: Neukompositionen
Contrejour-Editionen
Vorwort von Hervé Le Goff
Texte von Jean-Claude Gautrand
Größe: 17 x 23 cm
104 Seiten
Preis: 30 Euro
www.editions-contrejour.com

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