Johan Grzelczyk, die Summe der „Likes“ – Libération

Johan Grzelczyk, die Summe der „Likes“ – Libération
Johan Grzelczyk, die Summe der „Likes“ – Libération
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Die neue Sammlung des Dichters besteht aus einer Reihe von Vergleichen, die aus einem sehr umfangreichen französischsprachigen Korpus stammen.

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Es handelt sich nicht um eine Aufzählung, keine Zusammenstellung, keine kopflose Rezension und schon gar nicht um eine Auflistung. Nein, Johan Grzelczyks neueste Kollektion, Es ist einfach so, Das in diesem Frühjahr von Ni fait ni à faire veröffentlichte Werk geht über die einfache Addition von Analogien aus einem sehr großen französischsprachigen poetischen Korpus hinaus und etabliert sich als metaanalogische Summe. Darunter zu verstehen: eine Analogie selbst der Analogie, eine Art „Bibliothek von Babel“ des poetischen Vergleichs, die zwar nicht alle enthält, aber diejenigen behält, die für die anderen gültig sind.

Um dieses lange Metagedicht mit fast 3.500 freien Versen zu verfassen, sammelte der Schriftsteller, Autor mehrerer Kunst- und Literaturwerke sowie anderer Gedichtbände, mehrere tausend Vergleiche in „Gefällt mir“, die er dann in einer verworrenen alphabetischen Reihenfolge zusammenstellte und relationale Kohärenz. Das ergibt zum Beispiel: „Als ob die Mauern sagen würden, dass wir halten / als ob die Mauern näher gekommen wären und immer näher gekommen wären und die ganze Leere und alles, was geschehen war, berühren und absorbieren würden und das zur Vergangenheit werden und vergessen, ausgelöscht werden würde, getötet / als ob der Boden sich aushöhlen würde / als ob er real wäre / als ob er sein eigenes Spiegelbild wäre / als ob er noch da wäre / als ob die Zeit nur eine Dekoration gewesen wäre »

Die anspruchsvollsten Experten werden vielleicht einen Vers von Léopold Sédar Senghor, Isidore Ducasse, Jean Tardieu, Perrine Le Querrec, Liliane Giraudon oder Maude Veilleux erkennen. Aber das ist nicht der Grund dafür Es ist einfach so. Das Werk, das Analogien von Hunderten toter oder zeitgenössischer, symbolischer oder surrealer Dichter entlehnt, bekräftigt in gewisser Weise deren Universalität, die letztendlich niemandem außer der Poesie selbst gehört.

Johan Grzelczyk, Es ist einfach so, Hrsg. Weder getan noch zu tun, 350 S., 15 Euro.

Der Auszug

wie Flammen

wie Blumen aus Blut

wie Blumen im Spiegel

wie verwelkte Blumen

wie Blumen, die Gott regnen lässt

auf seinem Schnitt

wie zu große Blumen

wie verrückt

wie Lebensformen

wie Schals, einzeln gebunden

wie Ameisen

wie längliche Früchte oder Süßigkeiten

wie reife Früchte

wie überreife Früchte

wie Raketen

wie Gummihandschuhe

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