In Schweizer Grossstädten sind 11.000 Parkplätze verschwunden

In Schweizer Grossstädten sind 11.000 Parkplätze verschwunden
In Schweizer Grossstädten sind 11.000 Parkplätze verschwunden
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In Genf gibt es noch rund 20.000 Parkplätze, die für Privatfahrzeuge zugänglich sind. Bis 2040 könnte sich dieser Wert halbieren.

Getty Images

Es ist ein lästiges Phänomen für diejenigen, die in unseren Städten im Kreis herumlaufen und versuchen, einen Parkplatz zu finden. Einzelne Parkplätze verschwinden im Laufe der Jahre, eine Straße hier, ein Platz dort … Der „Tages-Anzeiger“ hat Daten in diesem Bereich für die Städte Zürich, Genf, Lausanne, Basel und Bern gesammelt. Zwischen 2015 und 2023 verloren diese fünf Großstädte mehr als 11.000 Plätze.

Zürich hat 3.220, Genf 3.067, Lausanne 2.511, Basel 1.467 und Bern 1.302 gekürzt. Prozentual gesehen sind die stärksten Rückgänge in Genf (-13,3 %) und Lausanne (-11,4 %) zu verzeichnen. In Lausanne sind nach den 2.511 verlorenen Plätzen noch 19.447 Plätze frei.

Weitere 10.000 in Zürich…

Trotzdem gibt es in Zürich noch immer über 45.000 Parkplätze. Innerhalb von zehn Jahren sind sie um 6,6 % zurückgegangen. Doch „der Abbau fängt gerade erst an“, stellt der „Tages-Anzeiger“ fest: „Städter besitzen immer weniger ein Auto und der Motorisierungsgrad der Bevölkerung nimmt ab.“ Die Verkehrspolitik ist entsprechend gestaltet. Zürich beispielsweise will den motorisierten Individualverkehr bis 2040 um 30 % reduzieren. Es wird damit gerechnet, dass rund 10.000 Plätze verschwinden.

… und 12.000 in Genf

In Genf gibt es immer noch 20.000 öffentliche Parkplätze, doch die Stadt will sie trotzdem um mehr als die Hälfte reduzieren: Bis 2040 sollen 12.000 verschwinden! So sieht es jedenfalls vorerst im kommunalen Masterplan der Stadt aus.

Ein abschreckender Aufzug

Für Vincent Kaufmann, Leiter des Labors für Stadtsoziologie an der EPFL, spiegelt diese Entwicklung den Rückgang der Motorisierung in Städten wider. „Damit externe Verkehrsteilnehmer nicht dazu verleitet werden, mit dem Auto in die Stadt zu fahren“, erklärt er, „ist es wichtig, die Zahl der verfügbaren Parkplätze entsprechend zu reduzieren.“ Für ihn ist es ein „starker, wirksamer und relevanter Hebel zur Unterstützung einer Politik, die darauf abzielt, die Nutzung anderer Transportmittel als des Autos im täglichen Leben zu fördern“.

Eine Meinung, die Nationalrat Thomas Hurter (UDC/SH), Präsident des Automobil-Clubs Schweiz (ACS), nicht teilt: „Der Rückgang der Motorisierung der Stadtbevölkerung ist gerade eine Folge fehlender Parkmöglichkeiten.“ (…) Unternehmen, aber auch Stadtbewohner und Nichtansässige, die die Stadt aus beruflichen Gründen oder in der Freizeit besuchen, zählen auf ausreichend Parkplätze. Für ihn führt die Platzknappheit gerade durch die Platzsuche zu mehr Verkehr.

Auch in Kleinstädten

In Zürich formiert sich Widerstand, wo eine Bürgerinitiative gestartet wurde, die die Zahl der öffentlichen Parkplätze auf dem Stand vom 1. Januar 2025 einfrieren will.

Der „Tages-Anzeiger“ stellt fest, dass diese fünf grössten Städte nicht die einzigen sind, die diese Politik praktizieren. In den kleinsten Gebieten tendieren die Behörden dazu, Orte zu eliminieren, vor allem im Zentrum. In St. Gallen beispielsweise sind seit 2015 200 öffentliche Parkplätze verschwunden.

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