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Roadtrip im Wohnmobil mit seiner jahrhundertealten Großmutter, nach dem Buch, bald dem Film

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Im Jahr 2017 ging die 35-jährige Fiona mit ihrer damals 100-jährigen Großmutter Dominique in einer Kapuzinerkresse auf Welttournee. Während die Ärzte ihr sagten, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hätte, fand sie wieder Lebenslust. Diese einzigartige Reise wird in einem Buch erzählt und wird bald für das Kino adaptiert.

Fiona war 2017 35 Jahre alt, als Ärzte ihr mitteilten, dass ihre Großmutter Dominique, 100 Jahre alt, nicht mehr nur ein paar Tage zu leben habe. Auch wenn die Verständigung nicht unbedingt herzlich und die Beziehungen eher ausgedehnt waren, machte die sehr familienorientierte Enkelin ihrer Großmutter mütterlicherseits einen ungewöhnlichen Vorschlag.

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Eine Reise um die Welt im Wohnmobil

„Ich habe vorgeschlagen, dass wir mit dem Wohnmobil eine Weltreise machen. Wir hatten eine alte Hymer-Kapuzinerkresse mit 200.000 km auf dem Tacho, die unten im Garten nicht mehr zu gebrauchen war.“

Eine unmögliche Reise?

Obwohl seine Eltern schon immer auf Reisen waren, nahmen sie seinen Vorschlag nicht ernst. „Was, willst du meine Mutter in einem Wohnmobil unterbringen? Es ist unmöglich. Sie ist inkontinent.“

Ein erster Test im Wohnmobil

Bevor es ins Ausland ging, unternahm die kleine Familie zunächst eine kurze Experimentierreise. „Wir machten einen vierzigtägigen Test. Sie hat sich die Nase gebrochen! Als der Hagel fiel, dachte sie an Bombenanschläge!“ Aber diese Abenteuer haben sie nicht abgekühlt.

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Südliche Länder

Von Januar 2019 bis Ende Juni 2020 bereisten Fiona und ihre Großmutter die Straßen Südfrankreichs, dann Andorra, Spanien und Portugal mit dem Ziel Marokko. Doch der Hymer-Wohnmobil erwies sich als etwas zu eng. „Im Juni 2019 habe ich für 45.000 Euro einen neuen Rimor-Alkoven gekauft, mit zwei Etagenbetten im Heck und zwei Essecken. Der Spaziergänger fuhr mitten durch das Fahrzeug. Es war perfekt. Ich habe im Alkoven geschlafen und sie auf dem Bett in der Essecke.“

Ein Schwimmbad zum Duschen

Man braucht nicht nur Platz, um sich im Wohnmobil fortbewegen zu können, sondern es muss auch an die unterschiedlichen Einschränkungen angepasst sein, die das Reisen mit einer sehr älteren Person mit sich bringt. „Ich musste mich darum kümmern, es mit einem Auslauf waschen und wechseln. Für die Dusche mussten wir in der Mitte des Wohnmobils ein Schwimmbecken installieren.“

Viele Anekdoten

Aber für Fiona, die voller Anekdoten steckt, ist nichts unmöglich. „Eines Tages ließen wir den Stuhl draußen. Um 7 Uhr hörte ich ein Geräusch. Ich kam mit zerzausten Haaren heraus, die Diebe gingen. Das erste Mal kann man in jedem Alter haben. Wir befanden uns sogar mehrere Tage lang in einem Flüchtlingslager. Als es regnete, sagte sie: „Macht nichts, das machen wir ein andermal.“ Sie stand gegen 9-10 Uhr auf. Ich habe mich an seinen Rhythmus angepasst. Wir sind täglich 10 km gefahren. Wir haben uns die Zeit zum Leben genommen. Es hing davon ab, was er wollte.“

„Es hat sie am Leben gehalten“

Vor allem merkt die Enkelin, dass ihre Großmutter wieder Lust auf das Leben bekommt. „Es ging ihr immer besser. Sie wurde wieder lebendig. Ihren 102. und 103. Geburtstag feierte sie im Wohnmobil. Laut Ärzten hatte sie ein Sliding-Syndrom. Wenn man kein Interesse mehr am Leben hat, hat man keine Perspektive und keine Zukunft mehr. Es hielt sie am Leben. Bis zu ihrem 99. Lebensjahr war sie noch zu Hause, dann in der SSR (Nachsorge und Rehabilitation), bevor wir abreisten. Die Links wurden neu erstellt.“

Covid: ein Stillstand

Dann setzte die Ankunft von Covid dieser schönen Geschichte ein Ende. „Die Sperren haben unsere Reise gestoppt. Wir blieben in einem Dorf in der Nähe von Valence eingesperrt. Sie wollte jedoch alle Länder Europas zu „dh“ machen: Italien, Rumänien, Russland…“ Wenige Tage später, am 29. Juni 2020, verstarb sie schließlich.

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Ein Buch, dann ein Film

Diese Geschichte berührte sie so sehr, dass Fiona sie in einem Buch erzählen wollte. „101 Jahre alt, Oma geht auf Reisen“ wurde mehr als 50.000 Mal verkauft. Es wurde sogar übersetzt und wird 2025 für die Leinwand adaptiert.“ Seit diesem Roadtrip erzählt die Vierzigjährige ihre Geschichte mit Leidenschaft weiter und gibt regelmäßig Konferenzen in ganz Frankreich, beispielsweise auf der Leisure Vehicle Show 2024. „Meine Geschichte hat mich um die Welt geführt.“

Viele Fragen

Es spricht auch viele Menschen an. „Wie konnte eine Enkelin, die keine Verbindung zu ihrer Großmutter hatte, so etwas tun? Wie ist es möglich, mit einer älteren Person ohne Erfahrung dorthin zu gehen? Mit welchen Mitteln?“ Und Fiona antwortet ohne Augenzwinkern: „Ich habe bei der Arbeit gelernt. Ich habe alles berührt und bin für alles leidenschaftlich. Geld? Ich habe etwas beiseite gelegt. Außerdem habe ich zwei kleine Wohnungen in der Vendée gekauft, die mir ein kleines Einkommen ermöglichten. Es ist ein anderer Lebensrhythmus. Wir können von 1000 € im Monat leben. Es gibt viele Dinge, die nicht kostenpflichtig sind, viele kostenlose Bereiche in Frankreich und im Ausland. Man muss Entscheidungen treffen.“

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Bessere Unterstützung für ältere Menschen

Neben einer schönen Geschichte zwischen einer Enkelin und ihrer Großmutter besteht das Ziel auch darin, die öffentlichen Behörden für die Probleme älterer Menschen zu sensibilisieren. „Wir wissen nicht mehr, was wir mit den Alten machen sollen. Wir sagen, dass es uns Geld kostet, aber wir versuchen nicht herauszufinden, wie es geht. Wir könnten eine Verbindung zwischen den Generationen schaffen, sodass sie zum Beispiel mit dem Wohnmobil fahren können.“

Eine Petition und eine große Community

Fiona startete sogar eine Petition mit dem Titel „Erhalte das Leben bis zum Ende, auch mit Zahnersatz“, um möglichst viele Menschen zu sensibilisieren. Damit sammelte sie mehr als 12.000 Unterschriften. Und seine Facebook-Seite vereint eine große, eingeschworene Community. „Die Leute nehmen sich ein Beispiel an uns. Ein Soldat ging mit seiner Großmutter und ihren Kindern. Er hat sich bei uns bedankt, weil es sein Leben verändert hat!“

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