Das Duo Frédéric und Valentin Potier, Vater und Sohn im echten Leben, beginnt mit seinem allerersten Spielfilm. „Prodigieuses“, das im Wettbewerb des letzten französischsprachigen Filmfestivals von Angoulême präsentiert wurde, erzählt eine bezaubernde Geschichte der Widerstandsfähigkeit, die von der engen Beziehung zweier Schwestern getragen wird.
Claire (Camille Razat) und Jeanne (Melanie Robert) Vallois – mit zwei „L“s – reisten schon in jungen Jahren zu Klavierwettbewerben, angetrieben vom kommunikativen Ehrgeiz ihres Vaters (Franck Dubosc). Als junge Erwachsene besuchten sie die renommierte Karlsruher Musikschule unter der Leitung des widerspenstigen Lenhart (August Wittgenstein). Doch während der Unterricht weitergeht und der Druck zunimmt, entdecken die Zwillinge eine Krankheit, die ihre Hände schwächt. Während alles verloren scheint, sind Claire und Jeanne nicht bereit aufzugeben.
„Prodigieuses“ ist vor allem die wahre Geschichte von Audrey und Diane Pleynet. Den beiden Schwestern, international renommierten Pianisten, gelang es dank der einzigartigen Bindung, die sie verbindet, ihre Behinderung zu überwinden und ihre Karriere zu starten. Auf dem Bildschirm nehmen die Zwillinge ihr Gesicht an Camille Razat et Melanie Robert werden Claire und Jeanne Vallois. Weit davon entfernt, echte Schwestern im Leben zu sein, teilen die beiden Schauspielerinnen dennoch auf der Leinwand eine spürbare Alchemie, die ihre Beziehung absolut glaubwürdig macht.
Isabelle Carré und Mélanie Robert in „Prodigieuses“
© Agora Films
In der Rolle des Vaters Franck Dubosc kämpft darum, uns seine komischen Charaktere vergessen zu lassen. Glücklicherweise, Isabelle Carré begleitet ihn bewundernswert in seinem Spiel und vervollständigt ein liebenswertes Elternpaar. Wenn der Spielfilm in seiner Form und seinem Inhalt keine Risiken eingeht, schafft es die starke Besetzung, uns die wenigen einfachen Aspekte seiner Komposition vergessen zu lassen.
Alles wird von einer interessanten Illustration der Welt der Musik begleitet. Proben, Unterricht, in der Schule, zu Hause: Der Druck ist konstant, der Alltagsstress. Aber wenn melodische Melodien endlich aus den Klavieren entweichen und das Publikum hypnotisieren, fühlen wir uns versetzt. „Prodigieuses“ veranschaulicht die Stärke zweier Schwestern und ihre Anpassungsfähigkeit und ist ein unterhaltsamer Spielfilm, der leicht anzusehen ist.
3,5/5 ★
Seit 20. November im Kino
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