Bis zum 14. Dezember präsentiert das Center for Contemporary Photography in Collingwood P. NORDEN eine Ausstellung von Kathryn McCool im Anschluss an die Veröffentlichung eines gleichnamigen Buches. In dieser Arbeit erkundet der Fotograf ländliche Regionen Neuseelands und Australiens, hauptsächlich in den 1980er und 1990er Jahren, und fängt die Dynamik ein, die die Bewohner mit ihrem Territorium verbindet.
Der Titel P. NORDEN bezieht sich nicht auf einen Ort im eigentlichen Sinne des Wortes. Vielmehr ist es der Name einer Reise der Fotografin Kathryn McCool ins ländliche Neuseeland und Australien. Während dieser Wanderung interessierte sich der Fotograf für die Menschen, die diese Landschaften prägen, und für die Art und Weise, wie diese Landschaften sie prägen. Die Serie wandert zwischen den Jahrzehnten, vermischt Orte, porträtiert Menschen und analysiert die mehr oder weniger spürbare Dynamik, die sie verbindet. Dabei vertieft sich die Autorin in ihre eigenen Fragen rund um Erinnerung, Glauben und menschliche Beziehungen und malt so ein gesellschaftliches Fresko voller Ironie und Würde.
Ein geschäftiges und fließendes soziales Umfeld
Diese Serie von Porträts und Drehortbildern entstand, als Kathryn McCool kurz vor dem Teenageralter stand, und wurde mit einer Rolleiflex-Kamera auf Schwarzweißfilm aufgenommen. Das Ergebnis ist eine Sammlung einfacher, ungeschminkter Bilder. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Werk als liebenswertes und ergreifendes Zeugnis einer Fotografin ganz am Anfang ihrer Karriere etabliert.
Der Kontext dieser Arbeit? Die neoliberale Umstrukturierung der neuseeländischen Wirtschaft und ihre verheerenden Auswirkungen auf die ländliche Bevölkerung und die Arbeiterklasse. Der junge Autor repräsentiert somit ein Land und eine Lebensart im völligen Wandel. Zwischen humanistischer und dokumentarischer Fotografie, P. NORDEN offenbart ein aufgeladenes und schwebendes soziales Umfeld. Ladenbesitzer, Jugendliche, Gläubige, kleine Kinder und Tiere bevölkern seine Fotos und vermischen sich mit undefinierbaren Landschaften und kleinen verschlafenen Städten. Mit seinem besonderen fotografischen Gespür gelingt es McCool, eine schwer fassbare Atmosphäre zu verbreiten. „Verschiebende Brennpunkte, analoge Trümmer und Eingriffe in den Rahmen – durch einen wandernden Arm, einen Schatten oder eine Kugel – rufen sowohl Zärtlichkeit als auch Unbehagen hervor.“ gibt seinen Herausgeber an. Die Bilder haben Gewicht, erzwingen eine mehrdeutige Präsenz: die Orte, von verstörend bis harmlos und von harmlos bis belastend. Der Mensch erscheint in seiner ganzen Komplexität sowie in seinem permanenten Bemühen, sich verständlich zu machen. Eine Forschung, die der Künstler als eine Form definiert„unangenehme Intensität“ und von „Verbindung“ im fotografischen Austausch.