„Ein Leben, ein Werk“ lautet der Titel der Ausstellung, die dem zeitgenössischen Künstler Mustapha Hafid gewidmet ist und ab dem 28. November in der Galerie 38 in Casablanca stattfindet. Es präsentiert eine Auswahl seiner Hauptwerke von 1960 bis heute
Der Künstler Mustapha Hafid ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der modernen marokkanischen Kunst. Im Laufe der Jahrzehnte hat er Farben, Formen und Emotionen mithilfe einer Bildsprache erforscht, die kulturelle Grenzen überschreitet. In diesem Zusammenhang kehrt dieser Künstler in die Stadt Casablanca zurück und präsentiert in der Galerie 38 eine große Retrospektive mit dem Titel „Une vie, une oeuvre“. Eine Ausstellung, die seine Karriere hervorhebt, deren kraftvolle Abstraktion und kühne Palette seither seinen marokkanischen plastischen Ausdruck neu definiert haben 1960er Jahre.
Tatsächlich lässt „Ein Leben, ein Werk“ den Zuschauer in das introspektive und farbenfrohe Universum des Künstlers eintauchen, in dem Chromatismus zum reinen Ausdruck wird und tiefe Emotionen vermittelt. Für den Künstler ist Farbe keine bloße Wiedergabe der Realität, sondern eine Offenbarung innerer Welten. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl seiner Hauptwerke von 1960 bis heute. Es zeigt lebendige Kreationen, die uns dazu einladen, über das Sichtbare hinauszuschauen und die Energie und Sensibilität des Künstlers angesichts der Welt zu spüren. Sein Ansatz, der die durch akademische Stile auferlegten Beschränkungen ablehnt, bietet eine Freiheit, die die persönliche Interpretation jedes einzelnen Betrachters erfordert.
Man muss sagen, dass Mustapha Hafid von europäischen Einflüssen geprägt ist, insbesondere vom Fauvismus und Expressionismus. Er hat ein Werk entwickelt, das zugleich zutiefst marokkanisch und universell ist. Seine jahrelange Ausbildung in Polen an der Warschauer Akademie der Schönen Künste, seine Arbeit an der Schule der Schönen Künste in Casablanca als Professor und Direktor und seine Rolle bei der Gründung der modernen marokkanischen Kunst machen ihn zu einer Schlüsselfigur in der Kunstgeschichte Marokko. Er trat 1958 mit Auszeichnung in die Casablanca School of Fine Arts ein, die damals von einer akademischen Pädagogik und einer überwiegend europäischen Präsenz geprägt war. Während seiner dreijährigen Ausbildung entwickelte Hafid eine Leidenschaft für das Zeichnen, das er als wesentliche Grundlage allen künstlerischen Schaffens ansieht. Er zeichnete sich schnell durch sein Talent aus.
Ich nehme fleißig an Verdis Workshops zum beobachtenden Zeichnen und Zeichnen nach Lebensmodellen sowie an Gips- und Skizzierkursen bei Michel Courteaux teil. Seine Meisterschaft in der Malerei wurde unter der Anleitung von Félix Bellenot verfeinert und er wurde von Monsieur Cheneau in das Gebiet der Plakate eingeführt. Seine Karriere veranschaulicht die Fähigkeit marokkanischer Künstler, sich globale künstlerische Trends anzueignen und gleichzeitig zu einer einzigartigen Modernität beizutragen, die tief in ihrer eigenen Kultur verankert ist. Durch seine Arbeit und sein Engagement bleibt Hafid eine wesentliche Figur der zeitgenössischen Kunst, da er an der Neudefinition der Konturen der Kunstgeschichte in Marokko und darüber hinaus beteiligt war.