Rezension zu „Misty – The Erroll Garner Story“, Porträt eines Virtuosen

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In Georges Gachots neuem Spielfilm erwachen die hypnotischen Rhythmen des Jazz unter der meisterhaften Handschrift des großen Erroll Garner zum Leben. Mit Fachkompetenz zeichnet der Filmemacher ein bewundernswert ästhetisches und fesselndes Porträt des berühmten Pianisten.

französisch-schweizerischer Regisseur, Georges Gachot ist seit jeher auf musikalische Dokumentarfilme spezialisiert. So präsentierte er 1997 sein allererstes Werk „Bach at the Pagoda“, in dem er einem Schweizer Kinderarzt und Cellovirtuosen auf dem Land in Kambodscha folgte. Mehr als sechs Jahre nachdem er in „Where Are You, João Gilberto?“ das Porträt eines brasilianischen Gitarristen entworfen hat, kehrt er zurück und inszeniert die fesselnden Klänge des Jazz, um das Leben eines genialen Pianisten zu illustrieren, der viel zu früh gegangen ist: Erroll Garner.

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Ernest McCarty und Jimmie Smith in „Misty – The Erroll Garner Story“
© 2024 Outside the Box

Geboren 1921 in Pittsburgh, Pennsylvania, Erroll Garner zeigte schon in jungen Jahren ein außergewöhnliches Talent für . Obwohl er Autodidakt ist, gelingt es ihm, die Melodien, die er hört, auf seinem Klavier nachzuempfinden. Als symbolträchtige Figur des Jazz der 1950er Jahre, getragen von dem wundervollen Lied „Misty“, erwacht er dank wertvoller Archivbilder und zahlreicher Interviews, die den Film charakterisieren, auf der Leinwand zum Leben.

Tatsächlich sind viele bereit, ihre Erinnerungen an den Meister zu teilen. Von seiner Tochter Kim Garneran seinen Biographen Jim Dorandurch seine Musiker, Ernest McCarty et Jimmie Smithsowie sein letzter Begleiter Rosalyn NoisetteAuf diese Weise wird jeder Teil des Lebens des Pianisten enthüllt, um ein umfassendes und vollständiges Porträt des Künstlers zu erstellen. Hervorragend in Bildern dargestellt durch die Fotografie von Filip ZumbrunnDiese Interviews erstrahlen auf der Leinwand durch die Verwendung von brillantem, wunderschönem Schwarzweiß.

Eine Ästhetik, die sanft die Biografie des Mannes begleitet, der den Spitznamen „der Pianist mit vierzig Fingern“ trägt. Noch einmal Georges Gachot fesselt sein Publikum. „Misty – The Erroll Garner Story“ ist ein Werk zum Entdecken, für Jazzfans und einfach Neugierige.

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