Der Film „Twenty Gods“ lässt den Zuschauer in eine authentische Naturkulisse eintauchen, in der der harte Alltag der Bauern durch Momente der Poesie und Kameradschaft gemildert wird. In einem fast dokumentarischen Ansatz setzt Louise Courvoisier auf Laienschauspieler, um ihre Charaktere zu verkörpern, und verleiht ihrer Geschichte so große Authentizität. „Twenty Gods“ zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, die Essenz des französischen Landlebens einzufangen, ohne sich der Karikatur oder übermäßigem Pathos hinzugeben. Die Kamera ist diskret und lässt die Landschaften des Jura für sich sprechen.
Die beinahe rituellen Country-Making-Szenen werden zum pulsierenden Herzen des Films. Sie zeigen großen Respekt vor der Handarbeit und den lokalen Traditionen. Die Geschichte befasst sich mit universellen Themen wie Familienverantwortung, Trauer und Erwachsenwerden. Totone, mit Natürlichkeit und Ernst interpretiert, wird zur modernen Antiheldenfigur. Ihr innerer und äußerer Kampf, ihre Familie über Wasser zu halten, berührt sie tief.
Der Regisseurin gelingt es, ihrer Geschichte eine poetische Dimension einzuhauchen, indem sie einige ihrer Charakteristika dem Western-Genre entlehnt: eine angesichts der Widrigkeiten isolierte Protagonistin, weite, offene Räume, die den Geisteszustand der Charaktere widerspiegeln, und eine fast mythische Suche. der Erlösung. Dieser „Jura-Western“, wie sie ihn selbst nennt, verführt durch seine Kühnheit. Dieser erste sowohl intime als auch universelle Spielfilm ist ein Erfolg und erinnert uns an die Bedeutung von Wurzeln und persönlichen Kämpfen angesichts einer sich verändernden Welt. Trotz einiger Langsamkeit besticht der Film durch seine Authentizität und seinen visuellen Anspruch. Ein berührendes und inspirierendes Werk, das einen nicht gleichgültig lässt.
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