Eine mediale Dampfwalze rollt über den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Seit dem 21. Juli und der Aufgabe von Joe Biden zugunsten seiner Vizepräsidentschaftskandidaten Kamala Harris haben sich die Kundgebungen der Stars zu Gunsten letzterer vervielfacht. Während des Democratic National Convention in Chicago erklärten die Schauspielerin Kerry Washington und die ehemalige First Lady Michelle Obama dem Neuankömmling ihre Treue. Moderatorin Oprah Winfrey wird folgen, ebenso wie die Schauspielerin Eva Longoria, der Basketballtrainer Gregg Popovich (San Antonio Spurs), die Spieler Stephen Curry und Magic Johnson.
Die zuvor geknüpften Kontakte zu Hollywood laufen auf Hochtouren: George Clooney wird derjenige bleiben, der den Sturz von Joe Biden herbeigeführt hat, anlässlich einer Kolumne in der „New York Times“, in der der Präsident aufgefordert wurde, seine Kandidatur zurückzuziehen. In seinem Gefolge setzt sich Sängerin Beyoncé mit aller Kraft dafür ein, spendet Millionen von Dollar für die Harris-Kampagne und ermächtigt die Vizepräsidentin, ihren Hit „Freedom“ auszustrahlen.
Der „Boss“ zur Unterstützung von Kamala Harris
Die Improvisationsgruppe „Whites Dudes for Harris“ mobilisiert die Schauspieler Mark Hamill, Sean Astin, Mark Ruffalo und Jeff Bridges. Gleichzeitig geben Leonardo DiCaprio, Anne Hathaway, Ben Stiller, Jamie Lee Curtis, Sarah Jessica Parker, Jennifer Lawrence, Stevie Wonder, Billie Eilish, Neil Young, Eminem, Barbra Streisand, Jennifer Lopez und Ricky Martin ihren Beitritt bekannt. Bruce Springsteen, der seit 2012 niemanden mehr unterstützt hatte, schloss sich den Reihen an und sprang am 25. Oktober in Atlanta auf die Bühne – in Begleitung von Barack Obama.
Weniger Unterstützung für Trump
Auf Trumps Seite drängeln sich die Promis etwas weniger am Tor, aber es gibt sie: die Schauspieler Dennis Quaid, Jon Voight, James Woods, Russell Brand, Mel Gibson, John Schneider aus der Fernsehserie „Sheriff Scare Me“, US-Footballer Brett Favre, Basketballspieler Dennis Rodman, Golfer Tiger Woods, Rocker Kid Rock, Rapper Kanye West, Lil Pump, 50 Cent, Lil Wayne, Wrestling-Star Hulk Hogan und Tesla-Gründer Elon Musk.
Unverzichtbar für den Sieg? Im Jahr 2008 brachte Oprah Winfrey eine Million Frauenstimmen für Obama. Doch die Situation hat sich geändert: In einer Umfrage von Morning Consult aus dem Jahr 2020 glaubten 90 % der Befragten, dass kein Stern ihre Wahl beeinflussen würde.
Taylor Swift, Rezept?
Allerdings könnte eine Berühmtheit die Gewissheiten erschüttern: Taylor Swift. Als der 34-jährige Star am 10. September ihre Unterstützung für Kamala Harris ankündigte, war die Wirkung sofort spürbar: Innerhalb von 24 Stunden strömten 337.000 junge Amerikaner auf die Bundesseite www.vote.gov, um sich in die Wahllisten einzutragen.
Im April führte das Institut Beacon Center in Tennessee eine Meinungsumfrage durch: 37 % der Befragten nannten sich „Swifties“ und 12 % von ihnen versicherten, dass sie für den Kandidaten ihres Idols stimmen würden. Auf einen Swing-State wie Swifts Heimat Pennsylvania angewendet, könnte diese Schätzung Harris ein paar Tausend zusätzliche Stimmen bescheren und die Abstimmung zu ihren Gunsten beeinflussen.
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