Bestimmte Leidenschaften sind schon in der Kindheit erkennbar. Für Gina Ndèye Fatou Goudiaby war das Schreiben schon immer Zuflucht und Berufung. Schon in jungen Jahren fand diese senegalesische Frau, die heute in der Literatur- und Drehbuchlandschaft des Landes anerkannt ist, in Worten eine Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und sich mit der Welt zu verbinden. Als Teenager schrieb sie Briefe an ihre Mutter oder erfand Geschichten in Schulheften, die ihre Klassenkameraden mit Bewunderung lasen. Diese frühe Verbindung zum Schreiben ist nie verblasst, ganz im Gegenteil: Sie hat sich in eine produktive Karriere verwandelt, die von Erfolgen geprägt ist.
Schreiben war für Gina nie nur ein Hobby. „Es war eine Möglichkeit auszudrücken, was ich zutiefst empfand, eine intime Sprache, um das Unaussprechliche auszudrücken“, gesteht sie. Allerdings war es für sein Umfeld nicht einfach, diese Leidenschaft zum Beruf zu machen. Seine Mutter, die ihm eine stabile Zukunft garantieren wollte, verlangte von ihm, dass er sein Abitur abschloss, bevor er sich voll und ganz auf diesen Weg einließ.
Geduldig und entschlossen respektierte Gina diese Bedingung und stürzte sich dann mit neuem Eifer in die professionelle Schriftstellerei. Ihre erste große Chance erhielt sie dank des verstorbenen Mansour Dieng, einer einflussreichen Persönlichkeit in der senegalesischen Medienlandschaft, der sie ermutigte, für Icône, ein Kulturmagazin, zu schreiben. Dieses erste Sprungbrett markierte den Beginn eines langen Weges zur Anerkennung.
Der interuniversitäre Wettbewerb: ein entscheidender Wendepunkt
Die Weihe erfolgte, als sie an einem interuniversitären Radio-Drehbuchwettbewerb teilnahm, der von den Vereinten Nationen und dem Internationalen Arbeitsamt organisiert wurde. Sein Drehbuch, in dessen Mittelpunkt der Kampf gegen Kinderarbeit stand, gewann den ersten Preis. Dieser Sieg öffnet die Türen zu einer prestigeträchtigen Zusammenarbeit: dem Co-Autor des Spielfilms „Le Cheval Blanc“, einem ergreifenden Werk, das sich mit dem Phänomen des Kinderbettelns im Senegal befasst.
Dieses Projekt markiert einen Wendepunkt in seiner Karriere. Verführt von der Kraft der Bilder und Worte, wendet sich Gina entschlossen dem Drehbuchschreiben zu. „Für die Leinwand zu schreiben bedeutet, die Sensibilität direkt zu berühren, es bedeutet, Ideen zum Leben zu erwecken, die beim Betrachter Anklang finden“, erklärt sie.
Ein engagierter Schriftsteller
Aber Gina ist nicht auf Szenarien beschränkt. Sie verfolgt auch eine literarische Karriere und befasst sich mit Themen, die tief in der sozialen Realität verwurzelt sind. Seine Kurzgeschichte „Der Mut zum Leben“ ist ein Beispiel dafür. In diesem Text untersucht sie das Thema Depression, ein Thema, das in der senegalesischen Gesellschaft selten behandelt wird. Durch intime Reflexion versucht sie, Tabus zu brechen: „Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Wir müssen den Mut haben, unsere Momente der Schwäche anzunehmen und nicht vor ihnen davonzulaufen. Die Unterdrückung unserer inneren Konflikte kann uns untergehen lassen“, betont sie eindringlich.
Im Jahr 2024 beteiligte sich Gina an einer Gemeinschaftsarbeit mit dem Titel „Liées et Déchaînées“ unter der Leitung der Autorin Amina Seck anlässlich der Frauenbuchmesse in Dakar. Diese Sammlung von Kurzgeschichten befasst sich mit einem sensiblen Thema: der psychischen Gesundheit. Gina bringt ihre Feder dazu und mischt Finesse und Tiefe, um einen Dialog über oft vernachlässigte Themen zu eröffnen.
Eine vielseitige Karriere
Neben ihrer literarischen Tätigkeit ist Gina als Designberaterin bei Marodi TV, einer renommierten senegalesischen Produktionsfirma, tätig. Sie jongliert zwischen Drehbüchern, Werbekreationen und verschiedenen Projekten. Diese Vielseitigkeit beweist seine Fähigkeit, sich an unterschiedliche Formate und Zielgruppen anzupassen und gleichzeitig seinem Hauptziel treu zu bleiben: dem Erzählen bedeutungsvoller Geschichten.
Mein Ziel ist es, Herzen zu berühren, Perspektiven zu öffnen und zu zeigen, dass wir unsere Prüfungen in Stärken umwandeln können“, sagt sie. Diese Philosophie leitet jedes seiner Projekte, sei es ein Drehbuch für die große Leinwand oder eine veröffentlichte Kurzgeschichte.
Schreiben, ein Akt der Widerstandsfähigkeit
Für Gina Ndèye Fatou Goudiaby ist Schreiben viel mehr als eine Berufung: Es ist ein Akt der Belastbarkeit und des Engagements. Sie nutzt ihre Erfahrungen, ihre Beobachtungen und die gesellschaftlichen Realitäten, die sie umgeben, um zutiefst menschliche Werke zu schaffen. Ihre Schriften spiegeln ein ständiges Streben nach Authentizität wider, sei es in den sozialen Themen, die sie anspricht, oder in der Aufrichtigkeit ihrer Charaktere.
Heute gilt sie als aufstrebende Persönlichkeit im literarischen und Drehbuchschaffen Senegals. Ihre Reise inspiriert viele junge Menschen, insbesondere Frauen, die in ihr ein Beispiel für Erfolg sehen, der auf Leidenschaft, harter Arbeit und dem Glauben an die eigenen Träume beruht.
Gina hat nicht vor, damit aufzuhören. „Ich möchte weiterhin Themen erforschen, die mich berühren, und gleichzeitig mit Talenten zusammenarbeiten, die meine Vision teilen. Schreiben, ob literarisches Schreiben oder Drehbuchschreiben, ist ein wirksames Mittel, um positive Veränderungen herbeizuführen“, sagt sie. Mit aktuellen Projekten, darunter einer Fernsehserie und einem neuen Roman, hat sich Gina Ndèye Fatou Goudiaby als unverzichtbare Stimme im heutigen Senegal etabliert. Mit ihrer Feder baut sie ein Vermächtnis auf, das zweifellos weiterhin Spuren hinterlassen wird.
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