Nach einer turbulenten Formel-1-Saison 2024 hat Mercedes-Teamchef Toto Wolff einen seltenen Lichtblick ausgemacht, der sich als entscheidend für die Zukunft des Teams erweisen könnte. Trotz eines enttäuschenden vierten Platzes in der Herstellerwertung glaubt Wolff, dass Mercedes die zusätzliche Zeit im Windkanal und in der CFD-Entwicklung nutzen kann, um wieder auf die Beine zu kommen, insbesondere angesichts der bevorstehenden wichtigen Vorschriften für 2026.
Von der Dominanz zum Kampf
Mercedes, einst der Moloch der Formel 1 mit einer beispiellosen Erfolgsserie von 2014 bis 2020, befindet sich seit Beginn der Ground-Effects-Ära im Jahr 2022 in der Defensive. Die Saison 2024 markierte ein weiteres schwieriges Jahr für die Silberpfeile und endete mit einem Rückstand McLaren, Ferrari und der neue Konstrukteurs-Champion Red Bull.
Wolff bleibt jedoch optimistisch, was die weitere Entwicklung des Teams angeht, und weist darauf hin, dass das Team im Entwicklungszyklus 2025 einen deutlichen Vorteil haben wird.
Nutzen Sie die Entwicklungszeit
In der Formel 1 hat die Rangliste der Herstellermeisterschaft direkten Einfluss auf die Windkanal- und CFD-Zeit, die den Teams für die Fahrzeugentwicklung zur Verfügung steht. Als Vierter erhält Mercedes in diesem Bereich deutlich größere Ressourcen im Vergleich zu McLaren, Ferrari und Red Bull. Wolff hob dies als einen wesentlichen Pluspunkt hervor:
„Ich sehe die Vorteile. Der P4 gibt uns für das nächste Jahr mehr aerodynamische Zeit, insbesondere mit den neuen Vorschriften für 2026. Wir haben rund 20 % mehr Windkanalläufe im CFD als Hersteller-Champion McLaren. Das ist das Positive.“
Da im Jahr 2026 tiefgreifende regulatorische Änderungen in der Formel 1 anstehen, könnte diese zusätzliche Entwicklungszeit die Grundlage sein, die Mercedes braucht, um seine Dominanz zurückzugewinnen.
Das große Ganze: Der Sieg ist das Wichtigste
Wolff erkannte zwar die praktischen Vorteile einer schlechteren Platzierung in der Gesamtwertung an, beharrte jedoch darauf, dass das ultimative Ziel von Mercedes der Sieg sei. Alles andere als eine Herstellermeisterschaft ist seiner Meinung nach im Großen und Ganzen unwichtig:
„Letztendlich geht es um den Gewinn der Herstellermeisterschaft. Dann ist es einem völlig egal, ob es rein sportlich P2, P3 ist – für unsere Mitarbeiter macht das natürlich einen Unterschied.“
Der österreichische Teamchef betonte, dass die Moral und Motivation der Belegschaft in Brackley auch in schwierigen Zeiten ein entscheidender Aspekt jeder Saison bleibe.
Der Weg, dem man folgen muss
Mit Blick auf das Jahr 2025 steht Mercedes vor einer gewaltigen Aufgabe. Da sich McLaren und Ferrari als starke Konkurrenten etablieren und Red Bull seinen Leistungsvorsprung behält, wird der Kampf um die Vorherrschaft härter denn je.
Die Leistungen des Teams während der Winterpause werden von entscheidender Bedeutung sein. Ausgestattet mit mehr Entwicklungszeit und den Lehren der letzten Jahre wird Mercedes hoffen, zu Beginn der Saison durchstarten zu können. Ob die Silberpfeile ihr Schicksal endlich wenden können, bleibt abzuwarten, aber eines ist klar: Toto Wolff spielt auf lange Sicht.