Fans, die auf die Rückkehr des Großen Preises von Deutschland in den Formel-1-Kalender warten, müssen weiterhin warten, da der Nürburgring und Hockenheim vor finanziellen Herausforderungen stehen. Einst ein wichtiger Teil der Formel-1-Saison, stehen Deutschlands berühmte Rennstrecken nun im Abseits, da die exorbitanten Kosten des Sports eine hohe Hürde für eine Rückkehr darstellen.
Nürburgring: Der Finanzberg ist zu steil, um ihn zu erklimmen
Der Nürburgring war zuletzt während der von Covid-19 betroffenen Saison 2020 mit dem Großen Preis der Eifel Gastgeber der Formel 1, was die Hoffnungen auf eine dauerhafte Rückkehr wieder aufleben ließ. Doch Alexander Gerhard, Sprecher der Seite, dämpfte diese Hoffnungen jüngst. Im Gespräch mit Sky Deutschland enthüllte er die harte Realität: Die Formel 1 ist für die Privatrennstrecke einfach unerreichbar.
„Aus Gründen [financières]„Das Vorhaben ist für uns als Privatunternehmen in dieser Form nicht umsetzbar“, räumte Gerhard ein. „Seit dem letzten Gespräch vor über einem Jahr haben keine weiteren Gespräche mit dem Serienausschreiber stattgefunden.“
Trotz seiner engen Verbindung zur Formel 1-Geschichte, von der Austragung des ersten Großen Preises von Deutschland im Jahr 1951 bis zur Verewigung durch legendäre Fahrer wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel, steht der Nürburgring vor unüberwindbaren finanziellen Anforderungen. Während die Formel 1 Austragungsorte mit solider Infrastruktur, Unterhaltungsmöglichkeiten und enormer Veranstaltungskapazität bevorzugt, geraten traditionelle Rennstrecken wie der Nürburgring ins Hintertreffen.
Hockenheim: Vorsichtiger Optimismus, aber keine Garantien
In Hockenheim – der letzten deutschen Rennstrecke, auf der 2019 ein F1-Rennen stattfand – geht es derweil nicht viel besser. Der Veranstaltungsort, der für seinen Stadionkomplex bekannt ist, erlebte in den letzten Jahren finanzielle Turbulenzen. Unter der Eigentümerschaft der Emodrom Group macht Hockenheim jedoch Fortschritte auf dem Weg zu seiner Neuerfindung.
Tim Brauer, Vorstandsvorsitzender von Emodrom, äußerte sich vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Rückkehr der Formel 1, betonte jedoch die Notwendigkeit finanzieller Vorsicht.
„Wir arbeiten seit mehr als vier Jahren im Hintergrund daran, den Hockenheimring als führende Rennstrecke weiterzuentwickeln und sind nun daran interessiert, zukunftsweisende Projekte zu realisieren“, sagte Brauer Quaddel. „Natürlich denken wir auch an die Formel 1, aber wir gehen solche Überlegungen mit großer Vorsicht an. Wir werden finanziell nichts Verrücktes machen, aber wir versuchen Wege zu finden, die Formel 1 zurück nach Deutschland zu holen.“
-Ein hartes Rennen um Plätze im F1-Kalender
Selbst wenn die finanziellen Hürden beseitigt würden, sind die Chancen Deutschlands, sich einen Platz im 24-Rennen-F1-Kalender zurückzuerobern, gering. Neue Märkte wie Ruanda und Südafrika wetteifern um die Aufnahme, während etablierte Länder wie Belgien ihre Auftritte zurückfahren. Der Wettbewerb um Plätze in der Formel 1 war noch nie so hart.
Audi und Hülkenberg verleihen der deutschen Sache Gewicht
Das reiche Erbe Deutschlands in der Formel 1, das durch Fahrer wie Nico Hülkenberg und das bevorstehende Debüt von Audi mit Sauber im Jahr 2026 gestärkt wird, macht die Aussicht auf eine Rückkehr des Großen Preises von Deutschland noch interessanter. Hülkenberg, der den Start von Audi anführen wird, äußerte seine Hoffnung auf ein Comeback.
„Ich denke, es ist möglich, aber natürlich müssen viele kommerzielle Faktoren berücksichtigt werden“, sagte Hülkenberg. „In der Formel 1 sollte man niemals nie sagen. Hier ändern sich die Dinge sehr schnell. Es würde mich nicht wundern, wenn wir in ein paar Jahren einen Großen Preis von Deutschland hätten.“
Auf die Frage, was sein Lieblingsort sei, tendierte Hülkenberg zum Nürburgring. „Ich mag Hockenheim auch, aber ich persönlich würde mich für den Nürburgring entscheiden. Es ist etwas altmodischer und sehr historisch.“
Was kommt als nächstes für deutsche F1-Fans?
Obwohl eine Rückkehr des Großen Preises von Deutschland weiterhin eine verlockende Möglichkeit bleibt, ist der Weg vor uns voller Herausforderungen. Finanzielle Anforderungen, harte Konkurrenz aus Schwellenländern und die sich verändernden Prioritäten der Formel 1 bedeuten, dass Deutschlands legendäre Rennstrecken auf Zeit warten müssen.
Von dem Tag, an dem das Dröhnen der F1-Motoren in die legendären Kurven des Nürburgrings oder auf die historischen Geraden von Hockenheim zurückkehrt, können Fans vorerst nur träumen.