[Cinéma] Die Fantastischen Drei, eine Initiationsgeschichte über die Kindheit

[Cinéma] Die Fantastischen Drei, eine Initiationsgeschichte über die Kindheit
[Cinéma] Die Fantastischen Drei, eine Initiationsgeschichte über die Kindheit
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Nein, darum geht es nicht Fantastischen Vier noch Die drei Musketiere – oder d’Artagnan ist gegangen. ” Einer für alle und alle für einen “ Könnte durchaus ihr Motto sein, aber unsere drei „Helden“ hier sind einfache dreizehnjährige Jugendliche aus einer Kleinstadt in den Ardennen in der Nähe von Charleville-Mézières, die von Deindustrialisierung und Arbeitslosigkeit betroffen ist.

Da der Sommer immer näher rückt, träumen Max, Vivian und Tom davon, ins Sommercamp zu gehen. Um ihr Projekt zu finanzieren, gehen die drei Freunde um die Straßen und verkaufen Brownies für ein paar Euro. Bei diesem Tempo scheint es schlecht zu laufen.

Als sein Bruder Sébastien mit dem elektronischen Armband am Fuß das Gefängnis verlässt und nach Hause zurückkehrt, sieht Max die Probleme nicht kommen, im Gegensatz zu seiner Mutter, die diesem unkontrollierbaren und unehrlichen Sohn schon lange nicht mehr vertraut. Denn schnell fängt Seb wieder an, seinen kleinen Bruder einzubeziehen. Zunächst reif genug, um sich fernzuhalten, folgt Max dennoch seinem schlechten Beispiel und beginnt mit seinen Freunden Vivian und Tom zu stehlen, um schneller für das Lager zu sparen. Dann geraten unsere drei Helden in eine schwierige Situation, die die Stärke ihrer Bindungen gefährden könnte …

Eine Initiationsgeschichte

Erster Spielfilm von Michael Dichter, Fantastische Drei ist ohne Zweifel der Film, den man sich jetzt ansehen sollte. Diese Initiationsgeschichte über die Jugend hat einen verrückten Charme, den der Nostalgie an mit Freunden verbrachte Sommer Riesen, das wenig bekannte Meisterwerk von Bouli Lanners aus dem Jahr 2011. Hier betont der Regisseur die sich verändernde und flüchtige Natur der Dinge der Existenz, sei es die Schließung einer örtlichen Fabrik, die die Gemeinschaft jahrzehntelang am Leben gehalten hat, oder der Charakter von Vivian, die sich darauf vorbereitet, in den kommenden Monaten umzuziehen und ihre Freunde endgültig zu verlassen. Der Filmemacher zeigt uns auch, wie sich ein äußeres Störelement als Sandkorn in der bestgeölten Mechanik menschlicher Beziehungen erweisen kann. Gespielt von dem sympathischen und inzwischen berühmten Raphaël Quenard, dem großen Bruder, der durch Gutmütigkeit, Humor und verbale Ritterspiele eine Macht der Verführung auf Max ausübt, gefährdet er seine ganze kleine Welt und löst gegen seinen Willen das Chaos aus.

Großartig inszeniert und mit atypischen Drehorten ausgestattet, wird Michaël Dichters Film von einem dynamischen Trio getragen, dessen Alchemie jederzeit auf der Leinwand durchscheint. Unsere jungen Schauspieler sind voll und ganz investiert – scheinbar sogar in das Schreiben der Dialoge – und verleihen einer Geschichte voller Poesie und Melancholie, die im Kino (zu) selten ist, Substanz.

4 von 5 Sternen

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