Marjane Strapi feiert das Glück, am Leben zu sein

Marjane Strapi feiert das Glück, am Leben zu sein
Marjane Strapi feiert das Glück, am Leben zu sein
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Paradies Paris**

von Marjane Satrapi

Französischer Film, 1h50

Eine Komödie über den Tod zu machen, ist die Herausforderung von Marjane Satrapi. In diesem fragmentierten Film verwebt sie die Lebensläufe von Menschen, die mit einem Todesfall konfrontiert sind, von anderen, die bald vom Sensenmann getroffen werden könnten oder die eine Verbindung zu ihm haben. Eine italienische Sängerin (Monica Belluci) wacht im Leichenschauhaus auf. Von dieser Rückkehr von den Toten nach einem Diagnosefehler eines Arztes erhofft sie sich einen einzigen Nutzen: die Lektüre einer Presse, die über den Verlust ihres immensen Talents und das Ende einer unvergleichlichen Karriere trauert, auch wenn sie nirgendwo gesungen hat außer jahrelang in ihrem Badezimmer.

Der Moderator einer erfolgreichen Show (André Dussollier) hat Geschichten über Verstorbene zu seinem Geschäft gemacht, doch er ändert seine Meinung und ist plötzlich mehr darauf bedacht, auf der Seite der Lebenden zu stehen. Ein Cafébesitzer (Alex Lutz) kann das Verschwinden der Frau aus seinem Leben nicht verkraften. Eine starke Raucherin (Rossy de Palma) macht einen Deal mit Gott für das Glück ihrer Enkelin. Von einem Psychopathen entführt, findet eine selbstmörderische Teenagerin (Charline Balu-Emane) endlich die Lebensenergie, die ihr fehlte, und wie in Der große Koch von Henri Verneuil, verwandelt das Leben seines Entführers in die Hölle, indem er ihm detailliert seine Geisteszustände erzählt.

Ein Mosaik mit witzigem Charme

Geben wir es zu, Paradies Paris ist chaotisch und ungleichmäßig. In diesem Ensemblefilm stellen einige Charaktere letztlich fragile Beziehungen zwischen Situationen her. Die Verbindungen beziehen sich eher auf die geografische Nähe in einem idealen Paris. Und doch schwebt über diesem Mosaik ein scherzhafter Charme, eine lächelnde Ernsthaftigkeit. Es findet seine Einheit in der Fotografie mit sonnigen Farbtönen, dem Spiel einer wunderschönen Besetzung und diesem roten Faden rund um den Tod und die Fragen, die er aufwirft.

Marjane Satrapi, die dieses Projekt rund zehn Jahre lang in sich getragen hatte, machte sich schließlich an die Arbeit, als sie mit dem Tod konfrontiert wurde. Anstatt sich als unheimlich zu erweisen, Paradies Paris stellt eine starke Botschaft dar, die zwar nicht neu ist, aber ihre volle Bedeutung behält: Der Tod verleiht der Existenz mehr Tiefe. Es ist die Chance, am Leben zu sein, die er mit rührender Aufrichtigkeit feiert.

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