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Kritik Drama von Agathe Riedinger, mit Malou Khebizi, Idir Azougli, Andréa Bescond (Frankreich, 1h43). Ab 20. November im Kino ☆☆☆☆☆
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Kollateralschaden durch soziale Netzwerke und Reality-TV: Dieses Porträt voller Arroganz einer 19-jährigen Influencerin aus den Slums von Fréjus. Sogar David Lynchs „Elephant Man“ scheint weniger fasziniert zu sein Freakshows von Barnum als Blick von Agathe Riedinger auf dieses leidende junge Mädchen, das für das Casting der neunten Staffel der Show „Miracle Island“ ausgewählt wurde. Der Film genießt es, in seinem Elend und seiner Leere zu schwelgen (was für ein Geschenk des Himmels!) und die Figur in ein reines Objekt der Neugier zu verwandeln, um es der Rachsucht des Zuschauers besser zugänglich zu machen. Kapuzenkleidung, Diebstahl im Supermarkt, eine unmögliche Liebesgeschichte mit einem jungen, reuigen Straftäter, ein Schönheitsoperationsprojekt: Liane (Malou Khebizi) rührt keine (falsche) Wimper, ohne mit Missbilligung und Herablassung beurteilt zu werden. Die Kamera ist ebenso auf Sensationslust bedacht wie eine Folge von „Marseillais“. Der kulturelle Anstrich, den der Filmemacher hier und da auf die kleine virtuelle Welt der Figur legt, täuscht niemanden – besonders hervorzuheben ist die aufdringliche lyrische Musik, die die Instagram-Posts des Flittchens begleitet und in großen Buchstaben auf dem Bildschirm angezeigt wird. Es unterstreicht nur das Element der Groteske und Obszönität, das diesen „Rohdiamanten“ von Grund auf belastet.
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