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BERN/ZÜRICH, 28. März (Reuters) – „Solide Reformen des Schweizer Finanzsektors“ seien nach der Übernahme der Credit Suisse durch UBS notwendig, erklärte der Internationale Währungsfonds (IWF) am Donnerstag.
„Die staatlich geförderte Übernahme der Credit Suisse durch UBS hat die Finanzmärkte stabilisiert, aber die Erfahrungen und Aussichten erfordern auch solide Reformen des Finanzsektors“, betont die internationale Organisation in ihrer Einschätzung der Schweizer Wirtschaft.
Der IWF stellt außerdem fest, dass die Regulierung der neuen UBS angesichts der Größe, Komplexität und globalen Präsenz der Bankengruppe für die Schweizer Behörden „schwierig“ sein wird.
„Es ist eine Herausforderung und erfordert zusätzliche Entscheidungen und Änderungen (…) hinsichtlich der Kapital- und Liquiditätsanforderungen“, betont Pelin Berkmen, Leiter der IWF-Delegation in der Schweiz.
Für Pelin Berkmen gelten weiterhin die Empfehlungen des IWF aus dem Jahr 2019. Diese empfehlen unter anderem eine Stärkung der Befugnisse der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma, einschließlich der Möglichkeit, Geldstrafen gegen Bankmanager zu verhängen.
„Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass unsere Empfehlungen relevant sind, und wir hoffen, dass der Fall Credit Suisse in Zukunft Lehren darüber liefern wird, was aus Sicht der Behörden geändert werden muss“, sagte sie während einer Pressekonferenz in Bern.
Die Warnung des IWF folgt auf die Mitte März herausgegebene Warnung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die feststellte, dass die Übernahme der Credit Suisse durch UBS „neue Risiken und neue Herausforderungen“ für die Schweizer Wirtschaft mit sich gebracht habe.
Der Finanzstabilitätsrat der Schweiz, der Zentralbanker, Finanzbeamte und G20-Regulierungsbehörden vereint, wies seinerseits auf das Risiko einer UBS-Pleite für die Schweizer Wirtschaft hin und forderte Bern auf, die Kontrollen der Banken zu verstärken.
Der IWF wird voraussichtlich noch in diesem Jahr eine vertiefte Analyse des Schweizer Finanzsektors durchführen und seinen Bericht Anfang 2025 veröffentlichen.
Auch die Schweizer Regierung wird voraussichtlich im April eigene Vorschläge zur Bankenregulierung vorlegen. (Berichterstattung von John Revill; französische Version Claude Chendjou, herausgegeben von Sophie Louet)
