Das US-Justizministerium gab am Dienstag bekannt, dass es den Zahlungskartenaussteller Visa wegen wettbewerbswidriger Praktiken in den USA verklagt. In der bei einem New Yorker Gericht eingereichten Klage werfen die US-Behörden Visa vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen, um Banken und Händlern Exklusivitätsvereinbarungen aufzuzwingen.
„Wir behaupten, dass Visa sich unrechtmäßig die Macht erworben hat, Gebühren zu erheben, die weit über das hinausgehen, was (das Unternehmen) auf einem wettbewerbsorientierten Markt erzielen könnte“, sagte Generalstaatsanwalt Merrick Garland in einer Erklärung. „Händler und Banken geben diese Kosten an die Verbraucher weiter, entweder indem sie die Preise erhöhen oder die Qualität oder den Service verschlechtern. Infolgedessen beeinflusst das rechtswidrige Verhalten von Visa nicht nur den Preis einer Sache, sondern den Preis von praktisch allem“, fügte er hinzu.
„Visa hat Angst vor Konkurrenz“
Visa kontrolliert mehr als 60 Prozent der US-Debitkartentransaktionen und kassiert dafür nach Schätzungen des Justizministeriums Gebühren von über 7 Milliarden Dollar pro Jahr. Das Justizministerium wirft dem in San Francisco ansässigen Unternehmen außerdem vor, „sein Monopol aufrechtzuerhalten“, indem es Wettbewerbsverbote mit potenziellen Konkurrenten abschließt.
„Visa fürchtet die Konkurrenz und missbraucht daher seine Monopolstellung, um bestehende Konkurrenten im Debit-Sektor auszubremsen und potentielle Konkurrenten aufzukaufen – zum Nachteil der Verbraucher, Händler, Banken und des Wettbewerbsprozesses selbst“, beklagte auch Doha Mekki, ein hochrangiger Beamter der Kartellabteilung des Justizministeriums, der in dem Text zitiert wird.
Im Jahr 2021 gab Visa in einem an die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde (SEC) gesendeten Dokument bekannt, dass es Ziel einer Untersuchung des Ministeriums zu seinen Praktiken in den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit Debitkarten sei.
