Störungen in Basel-Stadt: Polizeikommandant auf der Flucht

Störungen in Basel-Stadt: Polizeikommandant auf der Flucht
Störungen in Basel-Stadt: Polizeikommandant auf der Flucht
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Der Kommandeur der Kantonspolizei Basel-Stadt, Martin Roth, wird von seinen Aufgaben entbunden. Diese Maßnahme wurde auf der Grundlage eines externen Berichts ergriffen, der vor einer Woche zahlreiche Funktionsstörungen innerhalb der Truppe aufgedeckt hatte.

„Meine erste Entscheidung war, mich vom Kommandanten zu trennen, aber es ist nicht meine letzte“, betonte die Basler Sicherheitsministerin Stephanie Eymann am Freitag vor den Medien. Weitere Maßnahmen werden ergriffen.

Keine Zwischenlösung

Bis zur offiziellen Entlassung Martin Roths verzichtet das Ressort des liberalen Staatsrats auf dessen Dienste. Ihre Regierungskollegen unterstütze sie dabei, sagte sie. Darüber hinaus verzichtet der Minister auf eine Übergangslösung, weil das Vertrauen des Polizeipersonals in seine Vorgesetzten untergraben sei, heißt es in dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Bericht.

Dieses Gutachten des Verwaltungsrechtsprofessors Markus Schefer offenbarte große Unzufriedenheit bei der Polizei. Viele Agenten sprachen von einer „Kultur der Angst“, mangelndem Respekt vor ihrer Arbeit, Überlastung und einem von Rassismus und Sexismus geprägten Klima.

Eine Chance für besorgte Polizisten

Die Schlussfolgerungen des Gutachtens stellen eine Chance dar, diese Missstände künftig nicht mehr unter dem Teppich zu verstecken, meint Stephanie Eymann. Sie müssen auch zulassen, dass die Polizei dies nicht länger zulassen kann. Die Polizei ist angesichts der Enthüllungen des Berichts besorgt: Sie sieht sich einem Generalverdacht von Rassismus und Sexismus ausgesetzt, beobachtet die Ministerin.

„Es ist wichtig, dass wir in diesem Bereich Nulltoleranz einführen. Es ist nicht akzeptabel, dass isolierte Menschen den Ruf der Polizei ruinieren“, argumentierte der Staatsrat.

Kulturwandel

Polizeikommandant Martin Roth selbst hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, um die Gründe für den Personalmangel zu klären. Professor Markus Schefer führte vertrauliche Interviews mit 372 Personen, also einem Drittel der Kantonspolizei.

Dieser gab in seinem Bericht rund dreißig Empfehlungen ab und forderte einen Kulturwandel innerhalb der Polizei. Diese Arbeit stehe erst am Anfang, sagte Stephanie Eymann.


ats

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