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Mitteilung zu Asyl, Schutzklausel und Gehaltsentwicklung: der Sonntagspressespiegel

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SonntagsZeitung: Die Mitteilung des Schweizer Justiz- und Polizeiministers Beat Jans zu Asylfragen stößt bei nationalen Beratern auf heftige Kritik, verrät die SonntagsZeitung. Sie schickten ihm einen Brief, in dem sie bedauerten, dass der Bundesrat ihnen wichtige Informationen verschweige. Der Brief wurde von Nationalrätin Martina Bircher (UDC/AG) verfasst und von 22 der 23 Mitglieder der Kommission für politische Institutionen des Nationalrates unterzeichnet. Sie weist insbesondere auf die Problematik der Roma im Zusammenhang mit dem Schutzstatus S oder der Abwesenheit von Herrn Jans während der Asylsitzungen hin. „Bundesrat Beat Jans nimmt an Sitzungen der zuständigen Kommission teil, wenn Bundesratsangelegenheiten oder Angelegenheiten von großer politischer Bedeutung auf der Tagesordnung stehen“, sagte ein Sprecher des Basler Sozialisten der Zeitung.

Pro-Europäer befürworten eine begrenzte Schutzklausel

NZZ am Sonntag: Befürworter eines Abkommens mit der Europäischen Union (EU) mobilisieren in der Schweiz, nachdem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine einseitige Schutzklausel für die Schweiz zur Begrenzung der Einwanderung abgelehnt hat, berichtet die NZZ am Sonntag. Es sei möglich, „in der Verfassung oder im Gesetz eine Schutzklausel zu erwähnen, die es uns bei Bedarf ermöglichen würde, die Einwanderung unabhängig und zeitlich begrenzt einzudämmen“, weist Nationalrat Simon Michel (PLR/SO) darauf hin. Die Klausel wäre daher kein Bestandteil der neuen Abkommen mit der EU und an sich auch nicht vertragswidrig, fügt er hinzu. „Brüssel würde nur dann eingreifen, wenn wir uns tatsächlich auf die Klausel berufen.“ Anschließend würde ein Verfahren im Gemischten Ausschuss und vor dem Schiedsgericht folgen, das etwa acht Jahre dauern würde, stellt der Bundesberater fest. „In dieser Zeit werden wir die Einwanderung kontrollieren können.“

Sonntagmorgen: Die religiösen Strömungen, zu denen das Interkantonale Glaubensinformationszentrum (CIC) am häufigsten nachgefragt wird, betreffen vor allem das Christentum in der Schweiz, heißt es in Sonntagmorgen sein Direktor Manéli Farahmand, 30 Jahre nach dem Massaker am Orden des Sonnentempels (OTS). Besonders in Frage gestellt würden evangelische Kreise, neue Spiritualitäten, neue religiöse Bewegungen und alternative Therapien, ergänzt der Sozioanthropologe der Religionen. „Im Vergleich dazu machen der Islam sowie hinduistische, buddhistische und jüdische Traditionen nur etwa 7 % der jährlichen Bewerbungen aus.“ Ihrer Meinung nach haben sich die Aktivitäten des CIC in den letzten 20 Jahren stark weiterentwickelt. „Heute gibt es eine Zunahme politischer Bedenken im Zusammenhang mit sektiererischen Abweichungen, die durch den Kontext der Pandemie“ von Covid-19 noch verschärft werden.

SonntagsBlick: Die Walliser Staatsanwaltschaft hat das Strafverfahren wegen sexuellen Missbrauchs gegen den ehemaligen Pater-Abt der Abtei Saint-Maurice (VS) Jean Scarcella eingestellt, verrät der SonntagsBlick. Die Walliser Generalstaatsanwaltschaft Beatrice Pilloud wollte die Gründe für diese Einstufung nicht nennen. Der Geistliche sei dagegen, dass Journalisten Einsicht in die Entlassungsanordnung nehmen könnten, heißt es in der Zeitung. Dem ehemaligen Pater-Abt wurde vorgeworfen, Jugendliche während des Klavierunterrichts sexuell belästigt zu haben. Einer von ihnen schrieb einen Brief an den Papst, in dem er den Vorfall anprangerte. Eine interne Beschwerde der Kirche meldet ein zweites Opfer. Gegen Jean Scarcella ist noch ein kirchenrechtliches Verfahren im Gange. Die Abtei beauftragte eine unabhängige Arbeitsgruppe, den Verdacht auf sexuellen Missbrauch aufzuklären. Die Ergebnisse sollen im Sommer 2025 vorliegen.

Diskrepanzen zwischen BFS- und SNB-Daten

SonntagsZeitung: Die Löhne seien in der Schweiz in den letzten Jahren stärker gestiegen als vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnet, versichert der SonntagsZeitungunter Berufung auf Daten der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Nach Angaben der Zentralbank sind die Löhne seit August 2023 im Durchschnitt um 1,9 % und seit 2020 um weniger als 1 % gestiegen. Das OFS gibt an, dass die Reallöhne seit 2020 um mehr als 3 % gesunken sind, da die Inflation die Lohnsteigerungen aufgezehrt hat. Die SNB-Daten sind seit 2018 verfügbar und umfassen die 42 Millionen Lohnzahlungen pro Jahr, die von einem Arbeitgeberkonto auf ein Arbeitnehmerkonto wandern. Der so berechnete Lohntrend stimmt der Zeitung zufolge gut mit anderen Lohnstatistiken überein und ist deutlich besser als der BFS-Index. Allerdings glaubt das Bundesamt laut der Zeitung, dass „die Ergebnisse des Schweizer Lohnindex verlässlich sind“.

Le Matin Dimanche/SonntagsZeitung: Der Staat dürfe in der Schweiz nicht mehr zwischen Männern und Frauen unterscheiden, meint der ehemalige Professor für Privatrecht an der Universität St. Gallen Thomas Geiser Sonntagmorgen und die SonntagsZeitung. „Eine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen widerspricht dem in der Bundesverfassung verankerten Gleichheitsgrundsatz“, fügt er hinzu. „Heute gibt es einfach keinen Grund mehr, es zu tun“, so der 71-jährige ehemalige stellvertretende Richter am Bundesgerichtshof weiter. „Jeder muss sich weiterhin nach Belieben als Mann, Frau oder nicht-binär bezeichnen können. Für den Staat sollte diese Unterscheidung jedoch nicht wichtig sein.

SonntagsBlick: Doktor Adriano Aguzzi, dem Fälschung von Forschungsergebnissen am Institut für Neuropathologie des Universitätsspitals Zürich vorgeworfen wird, sei bereits 2019 nach ähnlichen Vorwürfen Gegenstand von Untersuchungen der Universität Zürich gewesen, schreibt die SonntagsBlick. Einige Arbeiten, die kürzlich korrigiert oder zurückgezogen wurden, waren der Universitätsleitung bereits Ende 2019 als verdächtig gemeldet worden. Die Einrichtung hatte die Untersuchung im September 2020 mit der Begründung eingestellt, dass die Unregelmäßigkeiten in den Veröffentlichungen „entweder widerlegt oder gemeldet“ wurden als „Korrigenda“ an die betreffenden Zeitschriften. Die Universität leitete im März eine neue Untersuchung ein. Der Wissenschaftler gab zu, von Laborversuchen mit Mäusen berichtet zu haben, die tatsächlich nie durchgeführt wurden. (ATS)

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