In Missillac in der Region Loire-Atlantique wurde eine Schwiegermutter zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ihre sechsjährige Stieftochter gefoltert hatte. Der Vater des Kindes wurde ebenfalls inhaftiert, weil er es unterlassen hatte, einer Person in Gefahr zu helfen.
Ein kleines Mädchen verbrühte sich in einer Badewanne
Am 7. April 2021 hielt Tiffany B., eine 30-jährige Schwiegermutter, die kleine Tochter ihres Partners zehn Sekunden lang bei 59 °C in einer Badewanne fest und verursachte schwere Verbrennungen. Das Kind, das neun Tage lang nicht laufen konnte, wurde wegen Hautverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Das Schwurgericht Loire-Atlantique verurteilte die Stiefmutter wegen „Folterhandlungen und Barbarei“, während der Vater wegen „unterlassener Hilfeleistung für eine Person in Gefahr“ und „Entzug der Fürsorge“ zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Isolation und täglicher Missbrauch
Das Mädchen wurde häufig isoliert und misshandelt. Von ihrer Schwiegermutter als „Lügnerin“ und „Diebin“ beschrieben, war sie hungrig, wühlte im Müll und wurde nicht zum Familienessen eingeladen. Stundenlang eingesperrt und systematisch bestraft, lebte sie in Angst, unter anderem vor Treppen und Wasser. Der Vater beteiligte sich unter dem Einfluss seiner Partnerin an diesem Missbrauchssystem.
Eine aufschlussreiche Untersuchung
Die Untersuchung brachte Licht auf den dem Kind zugefügten Missbrauch, den der Generalstaatsanwalt als „schmerzstillend“ bezeichnete. Der wegen seiner Untätigkeit verurteilte Vater war von Tiffany B. manipuliert worden, die ihn davon überzeugt hatte, dass die Verletzungen seiner Tochter auf einen Sonnenbrand zurückzuführen seien. Der Generalstaatsanwalt prangerte ein „gemeinsames Missbrauchsritual“ zwischen den beiden Erwachsenen an.
Exemplarische Sätze
Die 2023 nach zweijähriger Untersuchungshaft zunächst freigelassene Schwiegermutter wurde schließlich zu zwölf Jahren Strafhaft verurteilt. Der Vater erhielt seinerseits eine fünfjährige Haftstrafe mit Unterbringungsbefehl. Der Missbrauch, den das kleine Mädchen erlitt, löste Schockwellen aus und erinnerte uns daran, wie wichtig Wachsamkeit angesichts häuslicher Gewalt ist.
-Quelle: Le Parisien
(Danke Yann Bourguignon)
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