Gekreische, Blitzlichtgewitter und unzählige Schaulustige – Zürich ist gerade im Hollywood-Fieber. Schauspieler Richard Gere (75) hatte sichtlich Mühe, sich von den im Regen wartenden Fans zu lösen und auf den grünen Teppich vor die Medien zu treten. Alle wollten einen Schnappschuss vom «Pretty Woman»-Darsteller.
Am 20. Jubiläum des Zurich Film Festivals trat Richard Gere als Ehrengast auf und stellte den Schweizer Dokumentarfilm «Wisdom of Happiness» vor, an dem er als Executive Producer beteiligt ist. Im Film plädiert der 14. Dalai Lama für mehr Mitgefühl im menschlichen Umgang miteinander.
Seit Anfang der 1990er-Jahre bekennt Richard Gere sich zum Buddhismus und gilt als Freund des Dalai Lama: «Alles an ihm fasziniert mich. Er ist seit fast 90 Jahren auf diesem Planeten und zeigt, wenn man an sich arbeitet, kann man – genau wie er – inneren Frieden erreichen», so Gere auf dem ZFF-Carpet.
Den inneren Frieden finden – das scheint nicht so einfach, wenn man wie Gere ein Leben auf den grossen Teppichen der Welt lebt und im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit steht. «Als ich mit diesem Job begann, war ich wie ein Tier und sehr engagiert – die Balance zu finden war nicht einfach. Aber ich habe mich in dieser Hinsicht etwas verbessert», erklärt der 75-Jährige.
Seine Frau Alejandra Gere, welche ihren Mann nach Zürich begleitet, ergänzt: «Du hast dich wirklich gemacht und bist entspannter. Dennoch hast du sehr hart an diesem Film gearbeitet.» Weiter erzählt sie lachend, dass Richard ihr sogar abends im Bett Ausschnitte von der Doku zeigte und sie nach ihrer Meinung fragte. «Er hat nonstop an den Film gedacht. Es war aber auch wirklich ein spezielles Projekt für ihn», so die 41-Jährige.
«Wisdom of Happiness» feiert in Zürich Weltpremiere. «Ich freue mich, den Film hier mit einem grossen Publikum zu schauen. Aber vor allem freut es mich, dass so eine grosse tibetische Community unsere Dokumentation sehen kann – das wird sehr emotional für sie», meint der Schauspieler. Der Film wurde von Barbara Miller, Philip Delaquis und Manuel Bauer in Zusammenarbeit mit Richard Gere und Oren Moverman gedreht.
Anwesend in Zürich war ausserdem die Schwester des Dalai Lama, Jetsun Pema (84). Wie sie gegenüber 20 Minuten erzählte, freute sie sich über einen schönen Regenbogen, welchen sie über den Dächern Zürichs gesehen hatte. «Es regnet zwar, aber das ist eben auch das perfekte Kinowetter», so die «Mother of Tibet» lachend.
Bereits am Montagabend weilte Richard Gere in Zürich. Wie der Zürcher Gastronom Michel Péclard gegenüber Blick erzählt, besuchte der Schauspieler gemeinsam mit seiner Frau und geladenen Gästen Péclards Restaurant Lulu beim Opernhaus. Dieses sei exklusiv für Gere und den «Wisdom of Happiness»-Cast reserviert gewesen. Laut Péclard gab es Züri-Gschnätzlets und Rösti zu essen.
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