Dass sich in Ranst zwei lokale Parteien mit Vlaams Belang zusammenschließen, sei „das Ergebnis einer banalen Politik, aber ohne banale Konsequenzen“. Das sagte der Politikwissenschaftler Dave Sinardet am Samstagabend.
„In erster Linie ist das anders als bei Ninove“, sagt der Professor. „Die Absperrung ist dort nicht wirklich durchbrochen, weil Vlaams Belang dort die Mehrheit hat. In Ranst ist es eigentlich eine kleinere Partei. Deshalb ist das neu und überraschend“, sagt der Politikwissenschaftler Dave Sinardet. Laut Sinardet betrachteten nur wenige Analysten Ranst als den Ort, an dem etwas passieren würde. „Der Vlaams Belang erhielt 14,6 Prozent, was für drei Sitze bedeutet“, fährt Sinardet fort. „Jeder hatte gedacht, dass das woanders passieren würde, irgendwo, wo Vlaams Belang zum Beispiel rund 40 Prozent erreichen würde.“
„Banale, lokale Politik“
Die lokale Liste PIT hat eine Einigung mit Vlaams Belang und Vrij Ranst erzielt. PIT, die lokale Partei, die den nächsten Bürgermeister von Ranst stellen wird, besteht aus alten Mitgliedern der liberalen und christdemokratischen Parteien, die keine Verbindungen mehr zu den nationalen Parteien haben. Laut Sinardet sollen einige Mitglieder der PIT im Konflikt mit der örtlichen N-VA stehen. Jemand von PIT soll auch eine Klage gegen den früheren Bürgermeister von N-VA eingereicht haben.
„Hier gibt es sicherlich keine große ideologische Geschichte“, schließt Sinardet. „Es ist eigentlich eine sehr banale, lokale Politik, aber ohne banale Konsequenzen.“ Und gerade weil es lokale Parteien sind, die mit Vlaams Belang zusammenarbeiten werden, sind nicht alle davon überzeugt, dass die Absperrung durchbrochen wurde. Der Cordon-Sanitär ist eine informelle Vereinbarung zwischen den traditionellen, nationalen Parteien.
