Mission für STVV erfüllt. Mit einer raffinierten B-Mannschaft schied der kanarische 1B-Klub Lierse dank der Tore von Andres Ferrari und Olivier Dumont aus dem Pokal aus.
Im Vorfeld der Pokalbegegnung gegen die Nummer sieben aus 1B machten die Kanaren deutlich, dass sie mit Ehrgeiz in die Pokalsaison starten. Trainer Mazzu sagte im Herbst seiner Trainerkarriere auch, dass er sich auf ein langes Pokalabenteuer freue und daher keine B-Mannschaft zum Anpfiff an die Lisp bringen werde.
Aufgrund einer Reihe von Verletzten und einer Sperre hatte Mazzu diesen Luxus ebenfalls nicht. Dennoch brachte er eine beispiellose Mannschaft zwischen die Linien. Zweiter Torhüter Coppens bekam seine Chance im Tor, Delpupo und Ferrari kamen zum ersten Mal in Führung, Belaïd, Dumont und Nhaili kamen erst zum zweiten Mal zum Einsatz. Nur vier Titel blieben übrig, womit Mazzu deutlich zeigte, dass die Konkurrenz Vorrang hat.
Coppens rettet Kanarienvögel
Seit dem Play-off-2-Spiel im Jahr 2017 spielte STVV wieder im Lisp. und das lockte viele Zuschauer an. Auch der Gästebereich war recht voll, die gelb-blauen Fans freuen sich auf eine weitere erfolgreiche und lange Pokalsaison. Die 350 mitgereisten STVV-Fans sahen, wie Coppens sein Team mit einem geschickten Freistoßreflex vor einem frühen Rückstand rettete.
Der Mangel an Automatismen machte sich auf den Kanaren bemerkbar. Dadurch mussten wir bis zur 25. Minute auf die erste Torgefahr warten, da Itos Schuss einen Meter weit am Tor vorbei prallte. Der STVV kam nach und nach besser ins Spiel und ging fast in Führung. Ferrari hatte nach einem geschickten Angriff das 0:1 auf dem Fuß, sein Schuss wurde von Torwart De Smet geschickt in eine Ecke gedrängt.
Killer-Ferrari
Es handelte sich lediglich um einen Hinrichtungsaufschub, da derselbe Ferrari bereits im zweiten Versuch ein Tor erzielte. Nach einem Pass von Nhaili besiegte der Uruguayer den weit herausgekommenen De Smet mit einem cleveren Fernwurf. Sein zweites Tor als Kanarie war ein Beweis dafür torinstinct und setzte sein Team kurz vor dem Halbzeitsignal.
Der STVV kam eifrig aus der Kabine mit dem Ziel, schnell das 0:2 auf die Tafel zu bringen und das Spiel zu entscheiden. Der Lupfer des durchgebrochenen Delpupo ging nur knapp über das Tor, das 0:1 blieb aber auf der Tafel. Dadurch blieb es spannend, auch wenn die Heimmannschaft offensiv kaum involviert war. Lierse verpasste eine Reihe verletzter Bauern und erlebte in den letzten Wochen einen Einbruch in der Challenger Pro League, der sich im schlechten Angriffsspiel widerspiegelte.
Felice Mazzu traute der Situation nicht ganz und warf nach und nach immer mehr Basisspieler ein, um die Qualifikation über die Ziellinie zu bringen. Auch diese Ersatzspieler erledigten ihre Arbeit nicht sofort. Zahiroleslam verzögerte zweimal zu lange und es war niemand vor dem Tor, der Patris’ flache Flanke abfangen konnte. Auch Nhaili hatte zwei gute Möglichkeiten, sein Schuss wurde zweimal gehalten.
Es blieb also bis zur letzten Minute spannend. Wie zu Beginn musste Coppens auch ganz am Ende einen Kopfball entscheidend parieren. Erst in der Nachspielzeit machte Dumont auf Bitten von – wiederum – Nhaili den kompletten Schlussstrich. Alles in allem errangen die Kanaren einen verdienten und logischen Sieg gegen einen Gegner mit geringerer Qualität. Hinter dem Tor von De Smet, so jubelten die Truiense-Fans, können sie weiterhin von einem endlich weiteren Pokalerfolg träumen.
LIERSE: De Smet – Marijnissen, Perdichizzi, Matuta, Daguin, Sow, Boone, De Peuter, Laes, Masaki, Da Costa.
STVV: Coppens – Vanwesemael, Van Helden, Taniguchi, Belaïd, Ogawa – Delpupo, Dumont, Ito, Nhaili – Ferrari.
TOR: 42′ Ferrari 0-1; 90+6‘ Dumont 0-2. GELBE KARTEN: 29‘ Belaïd (Foul); 84′ Dumont (unsportliches Verhalten).
ERSATZ: 61′ De Toddler von Adinany; 63′ Ogawa von Fujita; 63′ Vanwesemael durch Patris; 70′ Delpupo durch Bertaccini; 70′ Ferrari von Zahiroleslam; 70′ Laes durch Sampers; 70′ Matuta durch Mawete; 79′ Masaki von Dailly.
SCHIEDSRICHTER: De Beuckelaer.
ZUSCHAUER: 4.900.