Lille wird am Ende dieses Wochenendes nicht Zweiter von Paris Saint-Germain sein. Am zehnten Spieltag der Ligue 1 2024–2025 mussten die Dogues auf ihrem Rasen gegen Olympique Lyonnais (1:1) die Punkte teilen. Die Männer von Bruno Génésio beherrschten das Spiel im ersten Drittel, wurden dann aber immer langsamer und kassierten in der Nachspielzeit des zweiten Akts den Ausgleich. Wenn LOSC in seinen letzten acht Spielen in allen Wettbewerben ungeschlagen bleibt, bedauern die Northerners dieses Unentschieden, auch wenn dieses Ergebnis angesichts der Art des Spiels logisch erscheint.
Es gab Grund zur Hoffnung auf eine Reihe von Toren in diesem Duell zwischen Lille und Lyonnais. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen bei Pierre-Mauroy im vergangenen Mai boten die beiden Mannschaften mit sieben Toren und einem Auswärtssieg am Start (3:4) ein atemberaubendes Spektakel. An Chancen mangelte es an diesem Abend nicht, im Gegenteil, an Präzision aufs Tor. Tatsächlich dominierte Lille das erste Drittel und hätte mit einem größeren Vorsprung gegen einen schwächelnden OL in die Umkleidekabine zurückkehren sollen. Allein vor dem leeren Tor verfehlte zunächst Angel Gomes das Ziel (9.), dann traf Thomas Meunier die Latte (13.). Zum Glück für die Einheimischen scheute sich Jonathan David nicht, an Lucas Perri vorbei zu dribbeln und den Führungstreffer zu erzielen (1:0, 19.).
Das Lyoner Kollektiv war körperlich erschüttert und technisch amorph und litt weiterhin. Der von Gomes nach einem Freistoß geschlagene Ball traf Perris rechten Pfosten (32.), dann untergrub der sich drehende Osame Sahraoui den Verteidigungssektor von OL bis zur Pause. Nach einer Flanke von Meunier (48.) wurde Lyon erneut belästigt, doch dann wachte Lyon endlich auf und vertauschte die Rollen in einem zweigeteilten Gegner. Alexandre Lacazette fehlte es im Abschluss (52.) ebenso wie Jordan Veretout (54.).
Ainsley Maitland-Niles, der auf seiner rechten Spur sehr aktiv war, jagte mehrere Schauer durch die Hintermannschaft von Lille (59., 76., 85.), ohne dass es ihm gelang, sich in die Torschützenliste einzutragen. Von da an wurde der englische Verteidiger zu Beginn der Nachspielzeit endlich zum entscheidenden Passgeber für Malick Fofana (1:1, 91.). Ohne dieses desaströse erste Drittel hätte OL den Sieg anvisieren können, so wie Rayane Cherkis Schuss an die Latte (77.). Letztlich handelt es sich um einen Punkt, der auf dem Platz eines direkten Konkurrenten für die Qualifikation zur Champions League erworben wird. Sowohl für Les Gones als auch für ihre Gegner müssen wir uns damit begnügen.